Erschienen in:
02.12.2019 | Karotisstenose | Vaskuläre Sonographie
Karotisstenose – Abschätzung des Embolierisikos durch sonographische Plaquemorphologie und Plaquevaskularisation
verfasst von:
Prof. Dr. D. Staub, M. Aschwanden, S. Imfeld
Erschienen in:
Gefässchirurgie
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Das Risiko einer Embolisation, ausgehend von einer Karotisstenose, ist nicht nur abhängig vom Grad der Stenosierung, sondern auch von der Zusammensetzung der entsprechenden arteriosklerotischen Plaque. Insbesondere das Vorliegen von Ulzerationen, die Inflammation, die dünne fibröse Kappe, der große nekrotische Lipidkern sowie die Vaskularisation innerhalb der Plaque, ausgehend von Vasa vasorum und assoziierten Intraplaque-Hämorrhagien, sind Zeichen einer solchen vulnerablen arteriosklerotischen Läsion.
Ziel der Arbeit
Diese Arbeit soll einen Überblick geben aufgrund welcher sonographischer Kriterien der Karotisstenose ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall abgeschätzt werden kann.
Material und Methode
Duplexsonographisch lässt sich nicht nur aufgrund der Hämodynamik der Stenosegrad festlegen, sondern es lassen sich mittels B‑Bild sonomorphologische Charakteristika einer vulnerablen Plaque und mittels kontrastmittelunterstütztem Ultraschall (CEUS) insbesondere auch eine Plaquevaskularisation beurteilen.
Ergebnisse und Diskussion
Aufgrund der aktuellen Evidenz sind die Hypoechogenität, die Größe der Plaquefläche, die Oberflächenirregularität und eine Ulzeration sowie die Plaquevaskularsiation der Karotisstenose Hinweise auf eine vulnerable Karotisstenose mit erhöhtem Embolierisiko. Diese bildgeberischen Zusatzinformationen sollten uns helfen, diejenigen Patienten mit Karotisstenosen und erhöhtem Embolierisiko zu selektionieren, welche von einer allfälligen invasiven Therapie profitieren könnten.