06.08.2024 | Katarakt | Ophthalmologischer Schnappschuss
Kongenitale Katarakt mit embryonaler Kerntrübung
verfasst von:
Clemens N. Rudolph, Karl T. Boden, Peter Szurman, Philip Wakili
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2024
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Auszug
Eine 64-jährige Patientin stellte sich mit einer moderat zunehmenden Blendempfindlichkeit beidseits in unserer Ambulanz vor. In der binokularen Untersuchung zeigten sich eine bilaterale, symmetrische pulverartige Trübung im Kernbereich der Linse sowie eine altersentsprechende Rindentrübung (Abb.
1a). Der bestkorrigierte Visus betrug 0,63 beidseits. Zum aktuellen Zeitpunkt war die Patientin im Alltag durch die bestehende Sehkraft noch nicht eingeschränkt und wünschte daher noch keine Kataraktoperation. Klinisch bestand der Verdacht auf das Vorliegen einer kongenitalen Linsenveränderung, da sich die zentrale Linsentrübung auf den embryonalen Kern konzentrierte (Abb.
1a, b). Diese entwickelt sich im ersten Trimenon. Beim Embryonalkern besteht keine zonulare Pathologie, sondern eine homogene Linsendurchtrübung, welche sich entwicklungsgeschichtlich durch eine palisadenartige Elongation der hinteren Linsenepithelzellen ergibt. …