Erschienen in:
11.11.2019 | Tachykarde Herzrhythmusstörungen | Schwerpunkt
Katheterablation bei supraventrikulären Tachykardien
verfasst von:
Mathias Forkmann, Carolina Schwab, PD Dr. Sonia Busch
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) sind ein häufiger Befund, wobei die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie (AVNRT) die häufigste paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie darstellt. Das pathophysiologische Verständnis und die Katheterablation von SVT haben sich in den vergangenen Jahren ständig weiterentwickelt. Es wird beispielsweise eine Unterteilung der AVNRT nach typisch und atypisch in Abhängigkeit von HA-/VA-Intervall und AH/HA-Ratio empfohlen. Die Kryoablation konnte sich jedoch gegenüber der Radiofrequenzablation bei AVNRT aufgrund der erhöhten Rezidivrate nicht durchsetzen. In den aktuellen ESC-Leitlinien für SVT wurde die Ablation von akzessorischen Leitungsbahnen bei asymptomatischen Hochrisikopatienten aufgewertet und ist nun eine Klasse-I-Empfehlung. Hinsichtlich des Zugangswegs bei linksseitigen Bahnen gibt es keine Empfehlung, wobei der transseptale gegenüber dem transaortalen Zugangsweg in Bezug auf den akuten Erfolg vielversprechender zu sein scheint. Die Verwendung eines 3‑D-Mappingsystems führt zu einer Verkürzung der Durchleuchtungszeiten und Eingriffsdauer. Die Ablation von fokalen atrialen Tachykardien bleibt trotz Verwendung eines elektroanatomischen 3‑D-Mappingsystems eine Herausforderung. Neue Technologien wie High-density-multipoint(HD)-Mappingsysteme können hier jedoch hilfreich sein. HD-Mappingsysteme ermöglichen auch ein besseres Verständnis von links- und rechtsatrialen Makro-Reentry-Tachykardien sowohl nach vorangegangener Ablation oder kardiochirurgischen Eingriffen als auch bei primärer Natur. Jedoch sollten bei allen technologischen Fortschritten die Grundtechniken in der Elektrophysiologie, wie das Entrainment-Mapping, sicher beherrscht werden.