Erschienen in:
03.04.2018 | Herzinsuffizienz | Übersichten
Katheterbasierte Innovationen in der Mitralklappenchirurgie
Kathetergestützte Mitralklappenimplantation
verfasst von:
Dr. M. Silaschi, H. Treede
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Seit die perkutane Aortenklappenimplantation klinische Routine für Hochrisikopatienten geworden ist, rückt die interventionelle Therapie der Mitralklappeninsuffizienz (MI) weiter in den Fokus klinischer Forschung. Rekonstruktionsverfahren, wie Edge-to-Edge-Plastik, direkte und indirekte Anuloplastie sowie transapikale Sehnenfadenimplantation, haben bereits die Communauté-Européenne(CE)-Zulassung erhalten, werden klinisch implantiert und vergütet, lassen sich jedoch nicht auf alle Patienten mit MI anwenden. Neben weiteren innovativen kathetergestützten Rekonstruktionstherapien wurden Systeme zur „transcatheter mitral valve implantation“ (TMVI) entwickelt und sind in klinischer Prüfung. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick zur präoperativen Vorbereitung, diskutiert Vor- und Nachteile von TMVI im Vergleich zu Rekonstruktionsverfahren und beschreibt die bereits bestehende Erfahrung mit einzelnen Prothesentypen. Erste Machbarkeitsstudien zeigen höhere Komplikationsraten als bei den interventionellen Rekonstruktionen, jedoch eine effektivere Behandlung der MI. Bei TMVI handelt es sich um zusätzliche Therapieoptionen für Patienten, die sich nicht für konventionelle chirurgische Verfahren eignen. Die Entscheidung zwischen TMVI und interventionellen Rekonstruktionsverfahren sollte unter Abwägung aller patientenspezifischen Kriterien im Heart-Team aus interventionell tätigen Kardiologen und Herzchirurgen getroffen werden. Für die Auswahl des richtigen Therapieverfahrens sind ein präoperatives EKG-getriggertes CT sowie eine transösophageale Echokardiographie (TEE) unumgänglich. Wird TMVI favorisiert, stehen insgesamt 6 Prothesentypen zur Auswahl, die im Rahmen von Studien implantiert werden.