Erschienen in:
04.05.2017 | Seminom | CME
Keimzell- und Gonadenstromatumoren des Hodens
WHO-Klassifikation 2016
verfasst von:
Prof. Dr. G. Mikuz
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Die früheren Revisionen der 1977 erstmalig erschienenen WHO-Klassifikation der Hodentumoren beinhalteten lediglich geringfügige Ergänzungen. Im Gegensatz dazu werden in der WHO-Klassifikation aus dem Jahr 2016 die Keimzelltumoren (KZT) aufgrund unterschiedlicher Pathohistogenesen in zwei große Gruppen unterteilt: solche, die aus einer In-situ-Keimzellneoplasie hervorgehen, und solche, die ohne diese Vorstufe entstehen. Zu den letzteren zählen KZT, die vor der Pubertät entstehen, und das spermatozytäre Seminom. Dottersacktumoren und Teratome werden demnach in prä- und postpubertäre getrennt, was auch eine prognostische Bedeutung hat. Die Gruppe der trophoblastischen Tumoren wurde in die Chorionkarzinome und in „nichtchorionkarzinomatöse trophoblastische Tumoren“ unterteilt, die zwar selten sind aber klinisch von Bedeutung sein können. Bei den Tumoren des Gonadenstromas sind die Veränderungen nicht so bedeutend; seltene Varianten bekannter Tumoren ohne klinische Bedeutung wurden nicht mehr gelistet und ein „in situ“ großzelliger Sertoli-Zell-Tumor hinzugefügt.