Erschienen in:
14.06.2017 | Maligne Tumoren der Haut | Originalien und Übersichten
Kenntnisse und Wissensquellen zu Hautkrebs-Risikofaktoren bei Eltern von 3‑ bis 6‑jährigen Kindern
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolfgang Uter, Dipl.-Stat. Cornelia Fießler, Prof. Dr. rer. nat. Olaf Gefeller, Prof. Dr. rer. nat. Annette Pfahlberg
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Vermittlung von Wissen zu Risikofaktoren sowie Schutzverhalten stellt eine wesentliche Grundlage der primären Hautkrebsprävention dar. Die tatsächlich von der Bevölkerung genutzten Informationskanäle sind auf diesem Gebiet weitgehend unbekannt.
Ziel der Arbeit
Deskriptive Darstellung der einschlägigen Informationsquellen, die Eltern von 3‑ bis 6‑jährigen Kindern als besonders relevante Zielgruppe nutzen, sowie Analyse von Zusammenhängen zwischen soziodemografischen Faktoren, Arten von Informationsquellen und dem Wissensstand.
Material und Methoden
Querschnittsstudie mittels selbstausgefülltem Fragebogen mit Onlineoption von Oktober 2011 bis Februar 2012 mit 3129 Familien, deren Kind einen der teilnehmenden Kindergärten des Landkreises Erlangen-Höchstadt bzw. der Stadt Erlangen und der Stadt Ansbach besuchten (87,5 % Response auf Kindergartenebene, 56,5 % auf Ebene der Beobachtungseinheit [Familie]).
Ergebnisse
Es bestanden relativ geringe strukturelle Unterschiede zwischen den Standorten. Das Internet wurde von nur 13,3 % der Befragten genutzt. Eine positive Assoziation zwischen Nutzung mehrerer Informationsquellen und relevantem Wissen sowie präventivem Verhalten war zu verzeichnen. Darüber hinaus konnte eine negative Assoziation zwischen Nutzung des Internets und erworbenem Wissen festgestellt werden. Demgegenüber war die Nutzung von Printmedien sowie audiovisueller bzw. persönlich vermittelter Information positiv mit Wissen assoziiert.
Diskussion
Prävention sollte verstärkt auf Teile der Bevölkerung mit geringerer formaler Bildung zugeschnitten werden. Bei der Wissensvermittlung scheint derzeit dem Internet keine große Bedeutung zuzukommen; die negative Assoziation zwischen Internetnutzung und Wissen ist möglicherweise auf verbreitete irreführende Informationen zurückzuführen.