Erschienen in:
07.10.2020 | Glaukom | Originalien
DMEK bei komplizierten Fällen einer bullösen Keratopathie nach multiplen Augenoperationen
verfasst von:
Dr. med. Sofia Fili, FEBO, Georgios Perdikakis, Iraklis Vastardis, Deborah Müller, Markus Kohlhaas
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 9/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die DMEK („Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty“) hat sich in den letzten Jahren als operatives Verfahren auch zur Behandlung von komplizierten Fällen einer Hornhautdekompensation mit bullöser Keratopathie etabliert.
Methoden
In dieser Fallserie wurden 9 Augen von 8 Patienten mit fortgeschrittener Hornhautdekompensation bei Zustand nach multiplen intraokularen Eingriffen mit einer DMEK therapiert. Bei jeweils 1 Auge wurde die DMEK mit einer intravitrealen Gabe von Bevacizumab, mit einem IOL-Austausch, mit einer transskleralen MicroPulse-Zyklophotokoagulation (Iridex, Silicon Valley, Kalifornien, USA) sowie einer intravitrealen Gabe von Bevacizumab und der Deckung einer Skleraperforation mittels Tutopatch® (DMR srl, Italien) und bei 2 Augen mit einer Kürzung des Drainageschlauchs des Ahmed-Valve-Implantats kombiniert. Bei 3 Patienten erfolgte die DMEK als alleiniger operativer Eingriff. Die Beobachtungszeit liegt bei 12 Monaten.
Ergebnisse
Bei 2 von 9 Augen erfolgte bei abgehobener Lamelle und persistierender Hornhautdekompensation trotz wiederholten Rebubblings eine perforierende Keratoplastik mit guten postoperativen Ergebnissen. Eine Visusbesserung konnte bei diesen 2 Augen aufgrund einer vorbestehenden Optikusatrophie nicht erzielt werden, die perforierende Keratoplastik bewirkte jedoch Schmerzfreiheit. Diese 2 Augen wurden von der Datenauswertung der Fallserie ausgeschlossen, sodass die Ergebnisse aus den restlichen 7 Augen generiert wurden. Ein Visusanstieg und Schmerzfreiheit wurden bei allen diesen 7 Augen durch die DMEK innerhalb eines Jahres erreicht. Die Endothelzelldichte der Spenderhornhaut reduzierte sich von 2465 (±147) auf 1295 ± 254 und 1180 ± 197/mm2 (p < 0,001, n = 7) jeweils nach 6 und 12 Monaten. Die zentrale Hornhautdicke sank nach 12 Monaten signifikant von 880 ± 232 auf 571 ± 15 μm (p = 0,001, n = 7).
Schlussfolgerungen
Die DMEK ist eine technisch anspruchsvolle operative Therapieoption in der Behandlung von komplizierten Fällen einer Hornhautdekompensation mit bullöser Keratopathie, die sich durch zufriedenstellende Visusergebnisse, Schmerzfreiheit und eine verkürzte Heilungsphase auszeichnet.