Skip to main content
Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 5/2018

04.04.2018 | Adipositas | Leitthema

Therapie der Adipositas mit realistischen Therapiezielen

verfasst von: PD Dr. S. Wiegand

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 5/2018

Zusammenfassung

Hintergrund

Die erfolgreiche Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist nicht nur von großer individueller Bedeutung (Verbesserung von Gesundheit und Lebensqualität, bessere Entwicklungschancen, Vermeiden von Stigmatisierung), sondern hat langfristig auch erhebliche (gesundheits-)ökonomische Auswirkungen.

Fragestellung

Betroffen sind mehrheitlich Kinder ab dem Schulalter; eine schwierige soziale Lage und ein Migrationshintergrund erhöhen das Risiko. Der Anteil der genetischen Disposition an der Gewichtsentwicklung bei Kindern ist größer als bei Erwachsenen. Die Fragen „Wer ist schuld?“ und „Was muss verändert werden?“ erfordern deshalb eine systematische Problemanalyse und differenzielle Therapieplanung. Auf der Grundlage der aktuellen Evidenz werden realistische Therapieziele diskutiert.

Ergebnisse

Die erfolgreiche Therapie der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen ist – abgesehen von wenigen Ausnahmen (syndromale Adipositas, extreme Adipositas bei Jugendlichen) – im Rahmen von multiprofessionellen Lifestyle-Interventionen möglich. Diese streben eine Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens sowie des Selbstbewusstseins und der Stressbewältigung an. Die aktive Beteiligung der Familie ist unbedingt notwendig. Eine geringe nachhaltige Wirkung kann in aktuellen Übersichten gezeigt werden, allerdings werden Risikofamilien seltener erreicht.

Schlussfolgerung

Durch eine differenzielle Therapieplanung unter Berücksichtigung der Ressourcen der Familien soll der Behandlungserfolg verbessert werden. Dazu kann eine Modularisierung der Schulungsprogramme beitragen. Die Therapieziele müssen über die alleinige Gewichtsreduktion hinaus die Reduzierung von Komorbidität und die Verbesserung von gesundheitsbezogener Lebensqualität berücksichtigen. Gesundheitsfördernde Umgebung (Setting-Ansatz) und Vermeidung von Stigmatisierung für Betroffene als mittelbare Ziele würden ein sinnvolles Gesamtkonzept abrunden.
Hinweise

Redaktion

B. Koletzko, München
M. Wabitsch, Ulm
Die Umsetzung einer langfristig erfolgreichen Therapie für Kinder und Jugendliche mit Adipositas stellt eine besondere Herausforderung dar. Die Erwartungen von Teilnehmenden und Kostenträgern sind hoch; ein multiprofessionelles Schulungsprogramm soll auch nach Jahren noch einen nachweisbaren Effekt auf Gewicht, Komorbidität und Verhalten der Betroffenen haben. Die aktuelle Evidenz [13] zeigt in der kumulativen Auswertung randomisierter kontrollierter Studien eine signifikante Gewichtsreduktion sowie Hinweise auf eine Verbesserung von Komorbidität und Lebensqualität. Die Effektstärke ist jedoch mit einem Body-Mass-Index (BMI) ca. −0,5 kg/m2 weit entfernt von den Zielvorgaben eines erfolgreichen Adipositasschulungsprogramms für Kinder und Jugendliche in Deutschland [4]. Die gewünschte Gewichtsreduktion von −0,2 BMI-SDS (SDS: „standard deviation score“; entspricht ca. 8 % Gewichtsabnahme bei einem Erwachsenen) wird nur in homogenen Gruppen mit motivierten Teilnehmenden ohne relevante psychosoziale Belastung [5] bzw. im stationären Setting erreicht. Nach einer stationären Kinder- oder Jugendlichenrehabilitation mit der Indikation Adipositas besteht jedoch das Risiko der raschen Gewichtswiederzunahme („Jojo-Effekt“), da eine vielfältige endokrine Gegenregulation einsetzt [6] und außerdem die Implementierung der erlernten Verhaltensänderung in den häuslichen Alltag schwerfällt. Es ist deshalb an der Zeit, „aus der Praxis für die Praxis“ eine Diskussion über eine individuell sinnvolle Adipositastherapie für Kinder und Jugendliche mit realistischen Therapiezielen zu führen. Dazu möchte die vorliegende Arbeit anregen.

Ausgangslage

In Deutschland sind ca. 1,9 Mio. Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig (>90. BMI-Perzentile), davon ca. 800.000 sogar adipös (>97. BMI-Perzentile; [7]). Die Häufigkeit nimmt mit dem Alter zu, und Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund und/oder in schwieriger sozialer Lage tragen ein signifikant höheres Risiko [8]. Ab der Pubertät zeigt sich bei ca. einem Drittel der Kinder mit Adipositas bereits mindestens eine Komponente des metabolischen Syndroms (z. B. Insulinresistenz, Fettstoffwechselstörung, Hypertonus, Fettlebererkrankung; [9, 10]). Gerade bei Jugendlichen mit extremer Adipositas besteht zusätzlich oft eine psychosoziale oder psychiatrische Komorbidität (z. B. Depression, atypische Essstörung, Angststörung; [11, 12]). Darüber hinaus sind für diese Gruppe relevante Teilhabestörungen beschrieben, so z. B. Nachteile bei der Berufsfindung. Wer am Ende der körperlichen Entwicklung, am Übergang in das Erwachsenenalter noch adipös ist, hat eine hohe Wahrscheinlichkeit, dies auch zu bleiben [13].
In Deutschland sind ca. 800.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 3 bis 17 Jahren adipös
Bekanntermaßen verursacht die Behandlung der adipositasassoziierten Erkrankungen (Typ-2-Diabetes, Hypertonus, kardiovaskuläre Erkrankungen, orthopädische Probleme) im Erwachsenenalter einen erheblichen Teil der Kosten des Gesundheitswesens. Deshalb sollte ein breites Interesse aller Beteiligten an einer langfristig erfolgreichen Therapie für Kinder und Jugendliche mit Adipositas bestehen. Die Schwierigkeiten der Finanzierung von Adipositasschulungsprogrammen für Kinder und Jugendliche (über § 43 des Fünften Buches Sozialgesetzbuch SGB V; „Ergänzende Leistungen zur Rehabilitation“) haben jedoch zu einem dramatischen Rückgang von Therapieanbietern, insbesondere im ambulanten Bereich, geführt (laut Adipositas-Patienten-Verlaufsdokumentation [APV]: im Jahr 2011 n = 142 ambulante Einrichtungen, im Jahr 2016 n = 85; [14]). Damit kann der sinnvolle Behandlungsgrundsatz „ambulant vor stationär“ in vielen Gegenden nicht mehr umgesetzt werden. Verbesserungsvorschläge zur Vereinfachung der Kostenübernahme sowie Möglichkeiten der Flexibilisierung der Schulungsmaßnahmen (Intervalle, modularer Aufbau, initiale Motivationsförderung) wurden dem Bundesgesundheitsministerium vorgelegt und sollen nun in einem Konsensusprozess mit allen Beteiligten abgestimmt werden.

Indikationsstellung

Eine überproportionale Gewichtszunahme bis zum Vorschulalter wird bei regelmäßiger Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen von den niedergelassenen Kinderärzten frühzeitig bemerkt und kann entsprechend adressiert werden. Probleme bei der Umstellung auf Kleinkindkost, nächtliche Nuckelflaschen mit Milch oder zuckerhaltigen Getränken sowie falsche Vorstellungen zur altersangemessenen Portionsgröße (Handmodell) können mögliche Ursachen sein. Erst, wenn eine entsprechende Beratung in der kinderärztlichen Praxis nicht erfolgreich ist, stellt sich die Indikation für eine weitergehende Adipositastherapie. Bis zum Vorschulalter richten sich die Programme überwiegend an die Eltern, da Kinder bis dahin bezüglich ihres Ernährungs- und Bewegungsverhaltens noch von der Struktur im familiären Umfeld abhängig sind.
Ambulante Adipositasschulungen (§ 43 SGB V) sind indiziert, wenn zu Übergewicht oder zu Adipositas mindestens ein zusätzlicher Risikofaktor vorliegt. Diese Schulungen werden von multiprofessionellen Teams durchgeführt und streben auf verhaltenstherapeutischer Grundlage eine Verbesserung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens an. Eine begleitende Elternschulung ist obligater Bestandteil. Die Indikationsstellung erfolgt durch den Vertragsarzt. Dieser erhält eine regelmäßige Rückmeldung und einen Abschlussbericht [15].
Eine stationäre Kinder- oder Jugendlichenrehabilitation ist dann angezeigt, wenn ambulante Maßnahmen nicht erfolgreich waren. Allerdings ist die Einhaltung dieser Behandlungskette in Regionen mit fehlenden ambulanten Angeboten nicht möglich (s. Abschn. „Ausgangslage“). Die Rentenversicherungen hatten seit einigen Jahren einen Rückgang der Anträge auf Kinderrehabilitation zu verzeichnen. Dieser Trend scheint aber u. a. durch die Aufhebung der Altersbegrenzung der Kinder für eine Begleitperson gestoppt zu sein.

Indikationsstellung und gesetzliche Grundlagen

Am 21.12.2016 hat der Deutsche Bundestag mit Wirkung seit 01.01.2017 im Rahmen des „Flexirentengesetzes“ (Änderung SGB VI; § 15a Leistungen zur Kinderrehabilitation, § 17 Leistungen zur Nachsorge) beschlossen, die Kinder- und Jugendrehabilitation grundsätzlich aufzuwerten. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) muss jetzt im Bedarfsfall auf Antrag auch ambulante Leistungen und Leistungen zur Reha-Nachsorge für die Kinder erbringen. Ziel ist, gesundheitlich beeinträchtigten oder chronisch kranken Kinder und Jugendlichen zu einer verbesserten Schul‑, Ausbildungs- und Erwerbsfähigkeit zu verhelfen. Für diesen neuen Bereich müssen nun Konzepte in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Experten aus der DRV, den Kinder- und Jugendärzten sowie den Fachleuten aus den Rehakliniken entwickelt werden.
Die DRV muss im Bedarfsfall Leistungen für ambulante Therapie und Reha-Nachsorge für Kinder erbringen
Eine exemplarische Darstellung der Versorgungsstufen findet sich in Abb. 1. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass die Behandlung der Adipositas bei Kindern und Jugendlichen je nach Kostenträger unterschiedliche Therapieziele verfolgt: Die Krankenkassen erwarten eine Gewichtsreduktion, möglichst mit gleichzeitiger Verbesserung der Komorbidität (z. B. metabolisches Syndrom). Die Rentenversicherungen fokussieren auf eine Verbesserung der späteren Möglichkeiten zu Erwerbstätigkeit und Teilhabe. Daraus ergibt sich nicht unbedingt ein Widerspruch, das Wissen um diese Tatsachen erleichtert aber in der Praxis möglicherweise die erfolgreiche Antragsstellung bzw. die ärztliche Begründung und Formulierung von Therapiezielen.

Multiprofessionelle Problemanalyse

Ursache für die Entstehung von Adipositas ist auch bei Kindern und Jugendlichen eine langfristig positive Energiebilanz [16]. Auf der Grundlage einer genetischen Disposition des Kindes oder Jugendlichen kann eine ganze Reihe von Lifestyle-Faktoren ursächlich dafür verantwortlich sein. Die empathische und wertschätzende Exploration dieser gewichtsrelevanten Lebensbereiche ist der Schlüssel zu jeder erfolgreichen Adipositastherapie. Viele Familien mit adipösen Kindern sind bereits mit Schuldzuweisungen und/oder Stigmatisierung konfrontiert worden [17], insbesondere, wenn eines der Elternteile oder beide ebenfalls adipös ist/sind. Meist sind nicht alle Kinder in gleichem Maß betroffen. Wenn in einer Familie sowohl ein Kind mit Adipositas als auch ein Kind mit eher niedrigem BMI anzutreffen ist, sehen Eltern oft erhebliche Probleme in der Umsetzung v. a. von Änderungen im Ernährungsbereich. Deshalb orientiert sich die explorierende Problemanalyse an den allgemeinen Empfehlungen für Kinder im jeweiligen Altersbereich bezüglich Ernährung, aber auch bezüglich körperlicher Aktivität und Medienkonsum (beachte: „gilt für alle Kinder“).
Die Eltern und Kinder/Jugendlichen sollen nach Erläuterung des „Sollwerts“ für die jeweilige „Baustelle“ (z. B. keine gesüßten Getränke) selbst den „Istzustand“ nach dem Ampelprinzip einschätzen: Grün entspricht den Empfehlungen; Gelb bedeutet moderate Abweichungen (1–2 Gläser Saft/Tag); bei Rot besteht dringender Handlungsbedarf (z. B. überwiegend Softdrinks als Durstlöscher). Eine derartige „Baustellensuche“ braucht eine offene und positive Gesprächssituation. (Beachte: „In jeder Familie gibt es gelbe und rote Baustellen, unabhängig vom Gewicht.“). Außerdem muss die Familie sich grundsätzlich vorstellen können, dass Änderungen ihres Verhaltens einen Effekt auf die Gewichtsentwicklung ihres Kindes haben (Selbstwirksamkeit). Besteht jedoch diese Grundmotivation nicht („Das liegt ganz sicher an den Hormonen!“), muss erst eine gemeinsame therapeutische Basis erarbeitet werden, nicht zuletzt, um Frustrationen bei Betroffenen und im Behandlungsteam zu vermeiden. Sinnvoll angewendet, ist die „Baustellenexploration“ ein einfaches und effektives Tool, sowohl in der Problemanalyse als auch behandlungsbegleitend – insbesondere im ambulanten Setting. Es können im Dialog sehr einfache Veränderungsaufgaben abgeleitet, vereinbart und im Verlauf gemeinsam überprüft werden (z. B. 3‑mal/Woche nach der Kita auf den Spielplatz). Gerade dieses kleinschrittige Vorgehen ermöglicht den Familien bzw. Jugendlichen sehr rasch eine positive Veränderungserfahrung („Ja, das haben wir geschafft!“; [18]).
In Abb. 2 und 3 finden sich der Sollbaustellenzettel für Grundschulkinder und der dazugehörige Arbeitsbogen mit einem Anwendungsbeispiel aus der Praxis (multiprofessionelle Problemanalyse gemeinsam mit der Familie). Die „Sollwerte“ müssen regelmäßig aktualisiert und an die jeweilige Altersgruppe angepasst werden. Es liegen Übersetzungen in 5 weitere Sprachen vor.

Differenzielle Therapieplanung

Fast 50 % der normalgewichtigen Mädchen [19] fühlen sich zu dick. Andererseits schätzen >70 % der Mütter von adipösen Kindergartenkindern diese als „genau richtig“ ein [20]. Dies mag illustrieren, dass die medizinische Indikation zur Behandlung der Adipositas nicht unbedingt mit einer analogen individuellen Einschätzung der Betroffenen einhergeht. Der erste Schritt ist deshalb immer die Schaffung eines gemeinsamen Problemverständnisses. Die ärztliche Aussage, dass z. B. ein Kleinkind mit extremer Adipositas 5 kg Übergewicht hat und ein Risiko für einen späteren Typ-2-Diabetes besteht, hat sich in der Praxis als wenig hilfreich erwiesen. „Das ist doch nicht so viel.“ „Meine Schwester sah als Kind genauso aus und ist jetzt schlank!“ – sind beispielhafte Antworten.
Am ehesten ist ein gemeinsames Problemverständnis auf einer konkret-operationalen Ebene zu erreichen
Der Verweis auf spätere Folgeerkrankungen mag zu Besorgnis führen, aber selten zur Ableitung eines aktuellen Handlungsbedarfs. Am ehesten ist ein gemeinsames Problemverständnis auf einer konkret-operationalen Ebene zu erreichen, insbesondere in Risikofamilien: Das Überwicht des jeweiligen Kindes wird auf Erwachsenenniveau umgerechnet (25 % ≙ 25 kg für einen 75 kg schweren Erwachsenen) und dann den Eltern in Form eines Gewichtsrucksacks oder einer Gewichtsweste aufgeladen, z. B. mit der Frage, ob sie sich vorstellen können, damit eine Leiter oder ein Klettergerüst zu besteigen. So wird die Einschränkung des Kindes durch die Adipositas für die Eltern körperlich spürbar. Ist dieser erste Schritt getan, bleibt – „nur noch“ – der Motivationsaufbau bzw. die Klärung der Ressourcen. Das Wissen um diese Tatsachen ist der Schlüssel zu einer individuellen Therapieplanung und gemeinsamen Formulierung von realistischen Therapiezielen.

„Wer braucht was?“

Neben dem Ausmaß der Adipositas und der Komorbidität sind die familiäre und psychosoziale Situation, der Leidensdruck des Kindes und der Eltern sowie die Veränderungsmotivation aller Beteiligten wichtige Kontextfaktoren für die Therapiezielplanung. Deshalb müssen alle Bereiche in der Diagnostikphase erfasst bzw. exploriert werden. In der Zusammenschau der Ergebnisse kann der Patient einer Kategorie zugeordnet werden (Kategorie A, B, C oder D; Abb. 4). Diese Klassifizierung erfolgt nach einer multiprofessionellen Problemanalyse des Teams und ist Grundlage der differenziellen Therapieplanung. Zum besseren Verständnis sind in den Infoboxen 1, 2, 3 und 4 die Kategorien anhand von Fallbeispielen dargestellt (Namen geändert):
Infobox 1 Fallbeispiel Simon (Kategorie A)
Vorgeschichte. Simon ist 8 Jahre alt und hat seit der Einschulung eine mäßige Adipositas entwickelt (5 kg behandlungsbedürftiges Übergewicht, keine Komorbidität). Anders als seine 6 Jahre alte Schwester hat er schon immer gern gegessen, ist eher kräftig und bewegungsfreudig. Vierpersonenursprungsfamilie, Eltern normalgewichtig, 3. Klasse Ganztagsschule mit Mittagessen und nachmittags Sportmöglichkeiten.
Gewichtsrelevante Problembereiche. Süße Schulmilch; täglich Multivitaminsaft (als Infektionsprophylaxe); regelmäßige (nicht mit den Eltern abgestimmte) Süßigkeitenversorgung durch die Großeltern.
Therapieziele. Gewichtskonstanz über ca. 10 Monate (BMI-Reduktion durch gleichzeitiges Längenwachstum); Reduzierung des Zuckergehalts in der Nahrung (ca. –300 kcal/Tag).
Maßnahmen. Schulung zu normaler Kinderernährung für Kind, Eltern und Großeltern. Verzicht auf Schulmilch und Saft, Regeln bezüglich Süßigkeiten.
Infobox 2 Fallbeispiel Lena (Kategorie B)
Vorgeschichte. Lena (10 Jahre alt) hat seit dem Vorschulalter eine Adipositas ohne Komorbidität entwickelt (6 kg Übergewicht). Beginn mit Trennung der Eltern – Lena und ihre Schwester (8 Jahre alt, dünn) praktizieren ein Wechselmodell (eine Woche beim Vater, eine Woche bei der Mutter). Teilweise Mitbetreuung durch die Großeltern väterlicherseits. Die Kindsmutter treibt viel Sport und achtet sehr auf die Ernährung (aktuell vegan; als Jugendliche Verdacht auf Anorexie). Der Kindsvater ist kräftig und wenig körperlich aktiv, bemüht sich aber um eine aktive Freizeitgestaltung (Schwimmen). Vater und Großeltern bevorzugen deftiges Essen. Die Mutter gibt dem Vater die Schuld am Übergewicht der Tochter.
Gewichtsrelevante Problembereiche. Stress (wechselnder Lebensmittelpunkt; Konflikte der Eltern), uneinheitliches Erziehungsverhalten bezüglich Ernährung, Bewegung und Medienkonsum; Abwertung von Lena durch ihre Mutter wegen des Gewichts.
Therapieziele. Gewichtskonstanz über ca. 12 Monate (BMI-Reduktion durch gleichzeitiges Längenwachstum); Stressreduktion durch einheitliches Erziehungsverhalten der Eltern.
Maßnahmen. Angebote zu Erziehungs- und Elternberatung; Schulung zu normaler Kinderernährung für Kind, Eltern und Großeltern.
Infobox 3 Fallbeispiel Adrian (Kategorie C)
Vorgeschichte. Adrian (16 Jahre alt) wird vom Berufsberater geschickt, weil er sich für eine Malerlehre interessiert hatte (extrem adipös, BMI: 39 kg/m2; metabolisches Syndrom; kann nur ca. 5 min ohne Dyspnoe zügig laufen; Medienabusus durch Onlinerollenspiele). Er stammt aus einer Adipositasfamilie (alle BMI >40 kg/m2) und ist der jüngste von 3 Söhnen. Die Eltern sind nur zeitweise erwerbstätig; es besteht bei beiden ein Typ-2-Diabetes. Adrian war ab dem Kleinkindalter adipös, bisher keine Diagnostik oder Therapie, kein Problembewusstsein oder Leidensdruck („Wir sehen alle so aus, das liegt bei uns in der Familie – er ist der Schlankste …!“).
Gewichtsrelevante Problembereiche. Alle. Ernährung, Bewegung und Schulstress (Medienkonsum).
Therapieziele. Aufbau einer therapeutischen Beziehung, Schaffung von Problembewusstsein; Behandlung der Komorbidität.
Maßnahmen. Ausführliche medizinische Diagnostik (einschließlich Glucosetoleranztest, genetische Diagnostik bezüglich monogener Adipositas; Echokardiographie, 24-h-Blutdruckmessung); Behandlungsbeginn mit Angiontensinkonversionsenzym(ACE)-Hemmer wegen Hypertonus; regelmäßige niederschwellige Therapieangebote (z. B. Einkaufstraining zur Änderung des Einkaufsverhaltens). Je nach Verlauf Intensivierung der Therapie (z. B. stationäre Langzeit-Reha) möglich.
Infobox 4 Fallbeispiel Lucia (Kategorie D)
Vorgeschichte. Lucia (4 Jahre alt) wird durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst zugewiesen (Meldung über die Kita): Extreme Adipositas, stark kariöse Milchzähne, trägt nachts Windeln, Kitabesuch unregelmäßig, teilweise ungepflegt. Alleinerziehende Mutter mit 5 Kindern (3 unterschiedliche Väter), kein Schulabschluss, keine Ausbildung, lebt von Transferleistungen, starke Raucherin, zeitweise Verdacht auf Suchterkrankung. Unterstützung durch Großmutter mütterlicherseits (lebt in der Nähe, ebenfalls Transferleistungen). Familienhilfe bis vor einem Jahr, kein Antrag auf Verlängerung gestellt.
Gewichtsrelevante Problembereiche. Schwierig zu evaluieren, da Mutter sozial erwünscht antwortet. V. a. erhebliche, grundsätzliche Probleme mit der Alltagsstruktur (Aufstehen, Versorgung der Kinder, Einkaufen) – Mutter wirkt überfordert und hilflos, aber nach ausführlichem Gespräch grundsätzlich kooperationsbereit.
Therapieziele. Verbesserung der Umgebungsbedingungen (einschließlich Ernährung, Bewegung) und Entwicklungsförderung; Stärkung der Erziehungskompetenz der Mutter, Gewichtskonstanz von Lucia.
Maßnahmen. In Kooperation mit dem Jugendamt kurzfristiger Einsatz eines Clearing zur Ermittlung des Hilfebedarfs; in der Folge erneut Einsatz einer Familienhilfe (3-mal/Woche) mit dem Ziel, eine geregelte Alltagsstruktur für alle Kinder zu erreichen. Überprüfung der Situation nach 6 Monaten, ggf. stationäre Kinder- und Jugendhilfe.
Die Adipositastherapie erfordert häufig sektorenübergreifendes Handeln
Die Fallbeispiele illustrieren einerseits die völlig unterschiedlichen Bedarfe von Kindern und Jugendlichen mit Adipositas und machen andererseits deutlich, dass Adipositastherapie häufig über die rein medizinische Behandlung hinausgeht, mehrere Professionen benötigt und nicht selten sektorenübergreifendes Handeln erfordert. Der Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, dem Jugendamt und ggf. der Behindertenfürsorge oder der Eingliederungshilfe (bei Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen) kommt besondere Bedeutung zu. Darin liegen aber viele praktische Probleme in der Umsetzung von Behandlungs- und Unterstützungsmaßnahmen begründet. Träger der Kinder- und Jugendhilfe fokussieren oft auf die medizinischen Aspekte der Adipositas und wünschen z. B. eine Behandlung in einer Klinik; Krankenkassen verweisen auf die psychosoziale Gesamtproblematik und favorisieren z. B. eine Unterbringung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe.

Realistische Therapieziele

Zur Reduktion von Übergewicht ist eine langfristig negative Energiebilanz notwendig. Für 1 kg Gewichtsreduktion müssen ca. 7000 kcal eingespart bzw. mehr verbraucht werden. Abhängig vom Alter ist dazu eine tägliche negative Energiebilanz von ca. 150 kcal (bei Kleinkindern) bis 500 kcal (bei Jugendlichen) anzustreben [16]. Vorsicht ist bei der Abschätzung des Energiebedarfs geboten, da die gewichtsbezogenen Angaben von einer normalen Körperzusammensetzung ausgehen. Körperfett ist jedoch als Energiespeicher weniger stoffwechselaktiv als z. B. Muskelgewebe, sodass der Energiebedarf falsch zu hoch berechnet wird (z. B. in den Algorithmen von Fitnessuhren u. Ä.). Je größer der Anteil an der Gewichtsreduktion ist, der durch Aktivitätssteigerung (Alltagsaktivität, Sport) erreicht wird, umso größer ist der Anteil an Fettverlust und umso geringer der Muskelabbau. Wird eine Gewichtsreduktion überwiegend durch Kalorienrestriktion erreicht, ist die Gefahr einer endokrinen und metabolischen Gegenregulation größer [6, 21]. Darüber hinaus hat die Steigerung der körperlichen Aktivität weitere positive Effekte, wie z. B. ein verbessertes Körpergefühl, besserer Schlaf-Wach-Rhythmus, Steigerung des Selbstbewusstseins und bessere mentale Leistungsfähigkeit [22]. Für Kinder mit Übergewicht oder mäßiger Adipositas, die das Längenwachstum noch nicht abgeschlossen haben, reicht ein Gewichtsstillstand über ca. ein Jahr meist aus, um eine BMI-Normalisierung (jährliche BMI-Reduktion von 2–3 kg/m2) zu erreichen. Nur bei extremer Adipositas ist eine Gewichtsreduktion anzustreben. Es ist deshalb hilfreich und notwendig für die Planung realistischer Therapieziele, einerseits Alter und Schweregrad der Adipositas und andererseits die oben genannten Kontextfaktoren (familiäre und psychosoziale Situation, Leidensdruck Kind/Eltern, Ressourcen und Veränderungsmotivation aller Beteiligten) zu berücksichtigen. Grundsätzlich sind multiprofessionelle Therapiemaßnahmen effektiver als Einzelinterventionen. Auch der zeitliche Umfang wirkt sich auf das Behandlungsergebnis aus [13].
Realistische Therapieziele berücksichtigen Patientenalter, Adipositasschweregrad und Kontextfaktoren
Bis zum Vorschulalter sind Eltern und andere Betreuungspersonen die primären Adressaten multiprofessioneller therapeutischer Interventionen. Bei Kleinkindern sind die Entwöhnung von Nuckelflaschen (v. a. nachts), die Umstellung auf Familienkost und der primäre Verzicht auf gesüßte Getränke (auch unter dem Aspekt der Geschmacksprägung) neben Bewegungsanreizen und Reduzierung von Inaktivität (Buggy, Autositz) wesentliche Beratungsschwerpunkte. Liegt eine extreme Adipositas in diesem Alter vor, ist in ca. 5 % der Fälle eine monogene Adipositas die Ursache. Alle bekannten Gene [23] beeinflussen die zentrale Appetitregulation, sodass eine frühzeitige Diagnose von großer therapeutischer Relevanz ist. Vergleichbar zu der Betreuung von Kindern mit Prader-Willi-Syndrom brauchen diese Kinder und Familien eine spezialisierte Beratung mit dem Ziel, eine massive Gewichtszunahme zu verhindern (feste Mahlzeitenstruktur, Kontrolle der Portionsgröße, mehr Sättigung durch Volumen, Vermeidung von Blutzucker[BZ]-Schwankungen, Umfeldschulung). Für einige monogene Adipositasformen sind medikamentöse Therapien erfolgreich in der klinischen Erprobung [24, 25].
Im Vor- und Grundschulalter können die Kinder in die Behandlung einbezogen werden. Allerdings sind multiprofessionelle Interventionen, die nur die Eltern adressieren, vergleichbar effektiv [26]. Für Familien mit weniger Ressourcen ist die regelmäßige Teilnahme an einem Gruppenschulungsprogramm möglicherweise nicht realisierbar, oder es fehlt ein entsprechendes Angebot in Wohnortnähe. Nach Analyse der gewichtsrelevanten Lebensbereiche (s. Abschn. „Multiprofessionelle Problemanalyse“) kann in der Praxis eine kleinschrittige niederschwellige Intervention versucht werden. So bringt der Verzicht auf 0,5 l Softdrink/Tag bereits eine negative Energiebilanz von ca. 200 kcal. Ein aktiver Schulweg kann einen vergleichbaren Effekt haben.
Bei extremer Adipositas, insbesondere von Jugendlichen, reicht dies nicht aus. Aber gerade in der Gruppe der extrem adipösen Jugendlichen (>12 Jahre) sind therapeutische Erfolge besonders schwierig. Die Gründe dafür sind vielfältig: Eine langjährig bestehende Adipositas führt möglicherweise zu einer „Sollwertverstellung“, sodass auf eine Gewichtsreduktion eine intensive metabolische und hormonelle Gegenregulation erfolgt. Die Pubertätsentwicklung löst gravierende Veränderungen auch im emotionalen und im kognitiven Erleben aus. Diese sehr dynamische Lebensphase ist wenig geeignet für „vernünftige“ Verhaltensänderungen. Darüber hinaus nehmen in diesem Alter die Stigmaerfahrungen bezüglich der Adipositas zu und können über eine Stigmainternalisierung [27] zusätzlich eine erfolgreiche Behandlung blockieren. Multiprofessionelle Therapieprogramme sollten deshalb speziell für diese Altersgruppe angeboten werden, möglicherweise auch geschlechtsgetrennt. Die Verhinderung einer weiteren Gewichtszunahme im ambulanten Setting bzw. die Verhinderung eines Jojo-Effekts nach stationären Rehabilitation muss in dieser Altersgruppe als Erfolg gewertet werden, da sich dadurch bereits eine Verbesserung der Stoffwechselsituation erreichen lässt [28].
Für extrem adipöse Jugendliche ist auf konservativem Weg allerdings selten eine nachhaltige Gewichtsnormalisierung zu erreichen. Sie können – sofern keine relevante psychiatrische Komorbidität vorliegt (Essstörung, Depression) – von einer Langzeitrehabilitation profitieren, insbesondere, wenn gleichzeitig die Berufsfindung mitunterstützt wird. Nach Abschluss der körperlichen Entwicklung und Ausschöpfung aller konservativen Behandlungsmöglichkeiten kann für extrem adipöse Jugendliche/junge Erwachsene eine adipositaschirurgische Maßnahme diskutiert werden. Die Begleitung dieses Entscheidungsprozesses, sowie die intensive Vor- und Nachbetreuung müssen unbedingt in spezialisierten Zentren erfolgen, da ansonsten mit gravierenden Nebenwirkungen zu rechnen ist (z. B. postoperative Depression; Osteoporose bei fehlender Supplementierung und Mangelernährung; [29, 30]). Dieser notwendige Betreuungsrahmen geht aktuell weit über das von den Kostenträgern akzeptierte Volumen hinaus. Dies ist umso problematischer, da die weitere Lebensspanne wesentlich länger ist als bei älteren Menschen.

Ausblick

Die nachhaltig effektive präventive und therapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas hat eine große gesamtgesellschaftliche Relevanz. Wenn sie gelingt, ist dies sowohl von hohem individuellen Nutzen (bessere Gesundheit, bessere Lebensqualität, bessere Entwicklung und Teilhabe) als auch von herausragender (gesundheits‑)ökonomischer Bedeutung (Einsparung hoher direkter und indirekter Kosten der Adipositas über die gesamte Lebensspanne). Trotzdem wurden in den letzten 5 Jahren signifikant weniger Kinder und Jugendliche mit Adipositas behandelt – bei gleichbleibend hohem Bedarf. Dies geht einher mit einem Rückgang insbesondere der ambulanten Betreuungsangebote. Alle relevanten Akteure sollten deshalb intensiv daran arbeiten, den (Wieder‑)Aufbau von Behandlungsstrukturen zu fördern und bürokratische Hürden zu minimieren.

Fazit für die Praxis

  • Die dargestellten Instrumente zur differenziellen Therapieplanung (ABCD-Kategorien) und multiprofessionellen Problemanalyse („Baustellen“) sind langjährig in Diagnostik und Therapie erprobt.
  • Vor Behandlungsbeginn kann das multiprofessionelle Team anhand der Kontextfaktoren (Grad der Adipositas, Komorbidität, familiäre und psychosoziale Situation, Leidensdruck und Veränderungsmotivation von Kind/Eltern) einschätzen, welcher Behandlungspfad für die Familie sinnvoll ist.
  • Die gemeinsame Baustellenanalyse ermöglicht gerade in Risikofamilien den Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung. Daraus abgeleitete, sehr kleinschrittige Hausaufgaben bieten den Betroffenen die Chance, sehr rasch positive Veränderungen zu erfahren, oft nach einer langen Serie von Misserfolgen.
  • Die Methoden sind in sehr unterschiedlichen Settings anwendbar und tragen durch die differenzierte Betrachtung dazu bei, Frustrationen durch diese komplexe chronische Erkrankung bei allen Beteiligten zu reduzieren.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

S. Wiegand gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine vom Autor durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

Unsere Produktempfehlungen

Monatsschrift Kinderheilkunde

Print-Titel

• Aktuelles, gesichertes Fachwissen aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendmedizin

• Themenschwerpunkt und CME-Fortbildung – praxisnah und in jedem Heft  

• Konsensuspapiere und Handlungsempfehlungen: Wegweiser für gutes medizinisches Handeln

e.Med Interdisziplinär

Kombi-Abonnement

Für Ihren Erfolg in Klinik und Praxis - Die beste Hilfe in Ihrem Arbeitsalltag

Mit e.Med Interdisziplinär erhalten Sie Zugang zu allen CME-Fortbildungen und Fachzeitschriften auf SpringerMedizin.de.

e.Dent – Das Online-Abo der Zahnmedizin

Online-Abonnement

Mit e.Dent erhalten Sie Zugang zu allen zahnmedizinischen Fortbildungen und unseren zahnmedizinischen und ausgesuchten medizinischen Zeitschriften.

Weitere Produktempfehlungen anzeigen
Literatur
1.
Zurück zum Zitat Al-Khudairy L, Loveman E, Colquitt JL, Mead E, Johnson RE, Fraser H, Olajide J et al (2017) Diet, physical activity and behavioural interventions for the treatment of overweight or obese adolescents aged 12 to 17 years. Cochrane Database Syst Rev. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012691 Al-Khudairy L, Loveman E, Colquitt JL, Mead E, Johnson RE, Fraser H, Olajide J et al (2017) Diet, physical activity and behavioural interventions for the treatment of overweight or obese adolescents aged 12 to 17 years. Cochrane Database Syst Rev. https://​doi.​org/​10.​1002/​14651858.​CD012691
2.
Zurück zum Zitat Colquitt JL, Loveman E, O’Malley C, Azevedo LB, Mead E, Al-Khudairy L, Ells LJ et al (2016) Diet, physical activity, and behavioural interventions for the treatment of overweight or obesity in preschool children up to the age of 6 years. Cochrane Database Syst Rev. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012105 Colquitt JL, Loveman E, O’Malley C, Azevedo LB, Mead E, Al-Khudairy L, Ells LJ et al (2016) Diet, physical activity, and behavioural interventions for the treatment of overweight or obesity in preschool children up to the age of 6 years. Cochrane Database Syst Rev. https://​doi.​org/​10.​1002/​14651858.​CD012105
3.
Zurück zum Zitat Mead E, Brown T, Rees K, Azevedo LB, Whittaker V, Jones D, Olajide J et al (2017) Diet, physical activity and behavioural interventions for the treatment of overweight or obese children from the age of 6 to 11 years. Cochrane Database Syst Rev. https://doi.org/10.1002/14651858.CD012651 Mead E, Brown T, Rees K, Azevedo LB, Whittaker V, Jones D, Olajide J et al (2017) Diet, physical activity and behavioural interventions for the treatment of overweight or obese children from the age of 6 to 11 years. Cochrane Database Syst Rev. https://​doi.​org/​10.​1002/​14651858.​CD012651
4.
Zurück zum Zitat AOK-Bundesverband GbR, Berlin; BKK Dachverband e.V., Berlin; IKK e. V., Berlin; Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Kassel Knappschaft, Bochum; Verband der Ersatzkassen e. V., Berlin; GKV-Spitzenverband, Berlin; unter Beteiligung der SEG 1 der MDK-Gemeinschaft (2015) Gemeinsame Empfehlungen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen für behandlungsbedürftige adipöse Kinder und Jugendliche auf der Grundlage von § 43 Abs. 1 Nr. 2 SGB V vom 2. Dezember 2013 in der Fassung vom 21. April 2015. https://www.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/rehabilitation/patientenschulungen/patientenschulungen_1.jsp. Zugegriffen: 12. Febr. 2018 AOK-Bundesverband GbR, Berlin; BKK Dachverband e.V., Berlin; IKK e. V., Berlin; Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, Kassel Knappschaft, Bochum; Verband der Ersatzkassen e. V., Berlin; GKV-Spitzenverband, Berlin; unter Beteiligung der SEG 1 der MDK-Gemeinschaft (2015) Gemeinsame Empfehlungen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen für behandlungsbedürftige adipöse Kinder und Jugendliche auf der Grundlage von § 43 Abs. 1 Nr. 2 SGB V vom 2. Dezember 2013 in der Fassung vom 21. April 2015. https://​www.​gkv-spitzenverband.​de/​krankenversicher​ung/​rehabilitation/​patientenschulun​gen/​patientenschulun​gen_​1.​jsp. Zugegriffen: 12. Febr. 2018
5.
Zurück zum Zitat Hoffmeister U, Bullinger M, Egmond-Fröhlich AV, Goldapp C, Mann R, Ravens-Sieberer U, Reinehr T et al (2010) Treatment of obesity in pediatric patients in Germany: anthropometry, comorbidity and socioeconomic gradients based on the BZgA Observational Study. Klin Padiatr 222:274–278CrossRefPubMed Hoffmeister U, Bullinger M, Egmond-Fröhlich AV, Goldapp C, Mann R, Ravens-Sieberer U, Reinehr T et al (2010) Treatment of obesity in pediatric patients in Germany: anthropometry, comorbidity and socioeconomic gradients based on the BZgA Observational Study. Klin Padiatr 222:274–278CrossRefPubMed
6.
Zurück zum Zitat Mai K, Brachs M, Leupelt V, Schwartzenberg RJ, Maurer L, Grüters-Kieslich A, Ernert A et al (2018) Effects of a combined dietary, exercise and behavioral intervention and sympathetic system on body weight maintenance after intended weight loss: results of a randomized controlled trial. Metabolism. https://doi.org/10.1016/j.metabol.2018.01.003 PubMed Mai K, Brachs M, Leupelt V, Schwartzenberg RJ, Maurer L, Grüters-Kieslich A, Ernert A et al (2018) Effects of a combined dietary, exercise and behavioral intervention and sympathetic system on body weight maintenance after intended weight loss: results of a randomized controlled trial. Metabolism. https://​doi.​org/​10.​1016/​j.​metabol.​2018.​01.​003 PubMed
7.
Zurück zum Zitat Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Kunze D, Geller F, Geiß HC, Hesse V (2001) Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben. Monatsschr Kinderheilkd 149:807–818CrossRef Kromeyer-Hauschild K, Wabitsch M, Kunze D, Geller F, Geiß HC, Hesse V (2001) Perzentile für den Body-Mass-Index für das Kindes- und Jugendalter unter Heranziehung verschiedener deutscher Stichproben. Monatsschr Kinderheilkd 149:807–818CrossRef
8.
Zurück zum Zitat Kurth BM, Schaffrat-Rosario A (2007) Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 50:736–743CrossRefPubMed Kurth BM, Schaffrat-Rosario A (2007) Die Verbreitung von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Ergebnisse des bundesweiten Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt Gesundheitsforschung Gesundheitsschutz 50:736–743CrossRefPubMed
9.
Zurück zum Zitat Reinehr T, Widhalm K, l’Allemand D, Wiegand S, Wabitsch M, Holl RW, APV-Wiss STudy Group and German Competence Net Obesity (2009) Two-year follow-up in 21,784 overweight children and adolescents with lifestyle intervention. Obesity (Silver Spring) 17:1196–1199CrossRef Reinehr T, Widhalm K, l’Allemand D, Wiegand S, Wabitsch M, Holl RW, APV-Wiss STudy Group and German Competence Net Obesity (2009) Two-year follow-up in 21,784 overweight children and adolescents with lifestyle intervention. Obesity (Silver Spring) 17:1196–1199CrossRef
10.
Zurück zum Zitat Reinehr T, Wiegand S, Siegfried W, Keller KM, Widhalm K, l’Allemand D, Zwiauer K, Holl RW (2013) Comorbidities in overweight children and adolescents: do we treat them effectively? Int J Obes (lond) 37:493–499CrossRef Reinehr T, Wiegand S, Siegfried W, Keller KM, Widhalm K, l’Allemand D, Zwiauer K, Holl RW (2013) Comorbidities in overweight children and adolescents: do we treat them effectively? Int J Obes (lond) 37:493–499CrossRef
12.
Zurück zum Zitat Small L, Aplasca A (2016) Child obesity and mental health: a complex interaction. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am 25:269–282CrossRefPubMed Small L, Aplasca A (2016) Child obesity and mental health: a complex interaction. Child Adolesc Psychiatr Clin N Am 25:269–282CrossRefPubMed
13.
Zurück zum Zitat Gibson LY, Allen KL, Davis E, Blair E, Zubrick SR, Byrne SM (2017) The psychosocial burden of childhood overweight and obesity: evidence for persisting difficulties in boys and girls. Eur J Pediatr 176:925–933CrossRefPubMed Gibson LY, Allen KL, Davis E, Blair E, Zubrick SR, Byrne SM (2017) The psychosocial burden of childhood overweight and obesity: evidence for persisting difficulties in boys and girls. Eur J Pediatr 176:925–933CrossRefPubMed
16.
Zurück zum Zitat Plachta-Danielzik S, Landsberg B, Bosy-Westphal A, Johannsen M, Lange D, Müller MJ (2008) Energy gain and energy gap in normal-weight children: longitudinal data of the KOPS. Obesity (Silver Spring) 16:777–783CrossRef Plachta-Danielzik S, Landsberg B, Bosy-Westphal A, Johannsen M, Lange D, Müller MJ (2008) Energy gain and energy gap in normal-weight children: longitudinal data of the KOPS. Obesity (Silver Spring) 16:777–783CrossRef
17.
Zurück zum Zitat Ciupitu-Plath C, Wiegand S, Babitsch B (2018) The weight bias internalization scale for youth: validation of a specific tool for assessing internalized weight bias among treatment-seeking German adolescents with overweight. J Pediatr Psychol 43:40–51CrossRefPubMed Ciupitu-Plath C, Wiegand S, Babitsch B (2018) The weight bias internalization scale for youth: validation of a specific tool for assessing internalized weight bias among treatment-seeking German adolescents with overweight. J Pediatr Psychol 43:40–51CrossRefPubMed
18.
Zurück zum Zitat Ernst M, Wiegand S (Hrsg) (2010) Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen einmal anders. Die BABELUGA-Methode, Prävention, Therapie, Selbstmanagement. Huber, Bern Ernst M, Wiegand S (Hrsg) (2010) Adipositastherapie bei Kindern und Jugendlichen einmal anders. Die BABELUGA-Methode, Prävention, Therapie, Selbstmanagement. Huber, Bern
19.
Zurück zum Zitat Kurth BM, Ellert U (2008) Perceived or true obesity: which causes more suffering in adolescents? Findings of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS). Dtsch Arztebl Int 105:406–412PubMedPubMedCentral Kurth BM, Ellert U (2008) Perceived or true obesity: which causes more suffering in adolescents? Findings of the German Health Interview and Examination Survey for Children and Adolescents (KiGGS). Dtsch Arztebl Int 105:406–412PubMedPubMedCentral
20.
Zurück zum Zitat Bau AM, Matteucci-Gothe R, Borde T (2003) Ernährungsverhalten von 3‑ bis 6‑jährigen Kindern verschiedener Ethnien – Ergebnisse einer Kitastudie in Berlin. Ernahr Umsch 50:214–218 Bau AM, Matteucci-Gothe R, Borde T (2003) Ernährungsverhalten von 3‑ bis 6‑jährigen Kindern verschiedener Ethnien – Ergebnisse einer Kitastudie in Berlin. Ernahr Umsch 50:214–218
22.
23.
Zurück zum Zitat Hinney A, Volckmar AL, Antel J (2014) Genes and the hypothalamic control of metabolism in humans. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 28:635–647CrossRefPubMed Hinney A, Volckmar AL, Antel J (2014) Genes and the hypothalamic control of metabolism in humans. Best Pract Res Clin Endocrinol Metab 28:635–647CrossRefPubMed
24.
25.
Zurück zum Zitat Kühnen P, Clément K, Wiegand S, Blankenstein O, Gottesdiener K, Martini LL, Mai K et al (2016) Proopiomelanocortin deficiency treated with a melanocortin-4 receptor agonist. N Engl J Med 375:240–246CrossRefPubMed Kühnen P, Clément K, Wiegand S, Blankenstein O, Gottesdiener K, Martini LL, Mai K et al (2016) Proopiomelanocortin deficiency treated with a melanocortin-4 receptor agonist. N Engl J Med 375:240–246CrossRefPubMed
27.
Zurück zum Zitat Ratcliffe D, Ellison N (2015) Obesity and internalized weight stigma: a formulation model for an emerging psychological problem. Behav Cogn Psychother 43:239–252CrossRefPubMed Ratcliffe D, Ellison N (2015) Obesity and internalized weight stigma: a formulation model for an emerging psychological problem. Behav Cogn Psychother 43:239–252CrossRefPubMed
28.
Zurück zum Zitat Reinehr T, Wolters B, Knop C, Lass N, Holl RW (2015) Strong effect of pubertal status on metabolic health in obese children: a longitudinal study. J Clin Endocrinol Metab 100:301–308CrossRefPubMed Reinehr T, Wolters B, Knop C, Lass N, Holl RW (2015) Strong effect of pubertal status on metabolic health in obese children: a longitudinal study. J Clin Endocrinol Metab 100:301–308CrossRefPubMed
29.
Zurück zum Zitat Järvholm K, Karlsson J, Olbers T, Peltonen M, Marcus C, Dahlgren J, Gronowitz E et al (2016) Characteristics of adolescents with poor mental health after bariatric surgery. Surg Obes Relat Dis 12:882–890CrossRefPubMed Järvholm K, Karlsson J, Olbers T, Peltonen M, Marcus C, Dahlgren J, Gronowitz E et al (2016) Characteristics of adolescents with poor mental health after bariatric surgery. Surg Obes Relat Dis 12:882–890CrossRefPubMed
Metadaten
Titel
Therapie der Adipositas mit realistischen Therapiezielen
verfasst von
PD Dr. S. Wiegand
Publikationsdatum
04.04.2018
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Adipositas
Adipositas
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 5/2018
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-018-0484-4

Weitere Artikel der Ausgabe 5/2018

Monatsschrift Kinderheilkunde 5/2018 Zur Ausgabe

Mitteilungen der ÖGKJ

Mitteilungen der ÖGKJ

Mitteilungen der DGKJ

Mitteilungen der DGKJ

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.