Erschienen in:
09.05.2018 | Asthma bronchiale | Pädiatrische Pneumologie
Allergenspezifische Immuntherapie bei Asthma bronchiale
verfasst von:
PD Dr. M. Rosewich
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Asthma bronchiale ist mit über 300 Mio. Betroffenen eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen weltweit und führt zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität. Allergien als häufiger Auslöser dieser Erkrankung haben im letzten halben Jahrhundert deutlich an Bedeutung zugenommen und betreffen heute bis zu 30 % der Bevölkerung. Während die allergenspezifische Immuntherapie (SIT) in der Behandlung von Patienten mit allergischer Rhinitis als Standard etabliert ist, wird es vor allem in der Therapie des schweren allergischen Asthmas bronchiale weiter kontrovers diskutiert. Tatsächlich ist die SIT die einzige verfügbare Therapieoption, um Allergien und somit den wichtigsten Auslöser der Asthmaepidemie effektiv zu behandeln. Im Gegensatz zu den symptomatisch wirksamen Therapeutika konnte für die SIT eine anhaltende Besserung der Symptome über viele Jahre demonstriert werden. Dennoch erhalten weltweit nur 10 % der betroffenen Patienten Zugang zu dieser Therapieform, auch weil das Risiko schwerer Nebenwirkungen von einigen Akteuren als zu hoch eingestuft wird. Angestoßen durch weltweite Standardisierungsbemühungen, die in Deutschland zur Therapieallergene-Verordnung (TAV) führten, stehen heute wirksame und sichere subkutane (SCIT) und sublinguale (SLIT) Therapeutika zur Verfügung. Viele neue Dosierungsschemata und Darreichungsformen, wie z. B. die epikutane oder intralymphatische Immuntherapie, befinden sich in der Entwicklung.