Geburtstraumatische Schäden sind Läsionen beim Neugeborenen, die durch mechanische Faktoren unmittelbar vor oder während der Geburt entstehen. Sie betreffen ca. 2–3 % aller Geburten und sind eine heterogene Gruppe von Verletzungen. Am häufigsten sind Schnittverletzungen, Hämatome, aber auch Klavikulafrakturen und Plexusparesen. Die Risiken sind fetaler oder maternaler Natur oder durch den Geburtsmodus bedingt. Beeinflussbare Risiken können im Geburtsmodusgespräch thematisiert werden. Regelmäßige Trainings sowie Simulationen im interprofessionellen und interdisziplinären Team sind entscheidend bei der Lösung herausfordernder geburtshilflicher Notfallsituationen. Trotz der enormen Fortschritte in der Geburtshilfe sind geburtstraumatische Schädigungen nicht immer vermeidbar und sollten bei der Erstuntersuchung des Neugeborenen U1 erkannt werden. Dieser Beitrag stellt mögliche geburtstraumatische Schäden, deren Symptome und mögliche Behandlungsansätze vor.