Erschienen in:
01.06.2014 | Klavikulafraktur | Operative Techniken
Die laterale Klavikulafraktur
verfasst von:
G. Seppel, A. Lenich, Prof. A.B. Imhoff
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Operationsziel
Reposition und Stabilisierung von instabilen lateralen Klavikulafrakturen mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese (Fa. Acumed, Hempshire, UK) in Kombination mit einer korakoklavikulären DogBone-Fibertape-Zuggurtung (Fa. Arthrex, Naples, USA).
Indikationen
Instabile laterale Klavikulafrakturen (Typ IIA nach Jäger und Breitner) beim Erwachsenen. Instabile laterale Klavikulafrakturen (Typ IV nach Jäger und Breitner) beim Kind. Laterale Klavikulafrakturen mit AC-Gelenkinstabilität. Laterale Klavikulafrakturen Typ I, IIB oder III nach Jäger und Breitner mit starker Fragmentdislokation, Gefäß-/Nervenbeteiligung oder bei hohem funktionellem Anspruch.
Kontraindikationen
Allgemeine Kontraindikationen gegen einen operativen Eingriff. Laterale Klavikula-Typ-I- oder -Typ-III-Frakturen ohne höhergradige Dislokation oder vertikale Instabilität. Weichteilinfektion.
Operationstechnik
Kombinationsverfahren: Zu Beginn erfolgt über einen ca. 4 cm langen Hautschnitt die Darstellung und Reposition der lateralen Klavikulafraktur, welche mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese stabilisiert wird. Mit Hilfe eines speziellen Zielgeräts wird eine transklavikuläre-transkorakoidale Bohrung durchgeführt. Anschließend wird nach Anlage von 3 Arbeitsportalen unter arthroskopischer Sicht eine vertikale Stabilisierung mittels DogBone-Button und FibreTape-Zuggurtung durchgeführt. Hierzu werden FibreTapes, die mit dem DogBone-Button geladen sind, von lateral mit Hilfe eines Shuttle-Instruments durch die Platte und die transklavikuläre-transkorakoidale Bohrung nach kranial gezogen und über einer Plattenbrücke reponiert und verknotet, während der DogBone-Button subkorakoidal als Widerlager platziert wird.
Weiterbehandlung
Tragen einer Schultergelenksbandage für 6 Wochen.
Ergebnisse
Da es sich bei dieser Technik um ein neuartiges Verfahren handelt, können noch keine studiengerechten Langzeitergebnisse präsentiert werden. Kurzzeitig berichten die Patienten ausnahmslos über eine hohe postoperative subjektive Zufriedenheit ohne persistierende Schmerzen.