Menopause beeinträchtigt häufig die Beziehung

Beschwerden in den Wechseljahren irritieren oft auch die Partner. Besser aufgeklärt, könnten diese hilfreich für Therapieentscheidungen oder Lebensstiländerungen sein. Hinweis: Das Wichtigste in Kürze zu dieser Studie finden Sie am Ende des Artikels. Zu den Auswirkungen der Menopause auf das Leben der betroffenen Frauen gibt es mittlerweile unzählige Studien, wenig ist jedoch darüber bekannt, wie die Partner die Transition erleben und welchen Einfluss sie auf deren Auswirkungen haben. Aus diesem Grund haben Ärzte um Dr. Sharon Parish vom Weill Cornell Medical College in New York über eine Online-Plattform Männer befragt, deren Partnerinnen über mindestens ein Menopausesymptom berichtet hatten. Für die Studie MATE (Men’s Perception and Attitudes Toward Menopause) schickten sie knapp 1400 Männern einen ausführlichen Fragebogen mit 35 Fragen zu Menopausebeschwerden der Partnerinnen. Menopausebeschwerden oft nicht als solche erkannt 450 Männer (33%) füllten den Fragebogen aus, fast alle lebten mit den betroffenen Frauen zusammen, die allermeisten seit über 20 Jahren. Befragt nach einzelnen Symptomen ihrer Partnerinnen nannten 54% der Männer Schlafprobleme, gefolgt von Müdigkeit und Energiemangel (49%), verminderter Libido (48%), Stimmungsschwankungen (47%) und Hitzewallungen (46%). Nur 26% der Männer sahen darin jedoch reine Menopausebeschwerden, 22% schoben die Symptome auf das Alter, 11% auf Krankheiten und 7% auf Stress bei der Arbeit. Immerhin war etwas mehr als die Hälfte der Männer überzeugt, dass die von ihnen genannten Symptome durch die Menopause mitverursacht wurden. Sollten sie die Menopause anderen Männern beschreiben, dann definierten sie diese hauptsächlich über Stimmungsschwankungen sowie irrationale Emotionen (22%), immerhin 21% nannten hormonelle Veränderungen. Befragt nach den allgemein bei Frauen auftretenden Menopausebeschwerden nannten die Männer am häufigsten Hitzewallungen (55%) und Stimmungsschwankungen (44%), gefolgt von reduzierter Libido (18%) und Reizbarkeit (14%). Fast zwei Drittel der Männer gaben an, dass die Beschwerden sie persönlich betrafen, drei Viertel sahen einen negativen Einfluss auf die Beziehung. Etwa ein Drittel berichtete über Spannungen und Streit, ein weiteres Drittel beklagte den seltener werdenden Geschlechtsverkehr. Jeder zehnte Mann bezeichnete es als ärgerlich oder frustrierend, die Partnerin durch diese Phase zu begleiten. Jeder Zehnte ermunterte die Partnerin, zum Arzt zu gehen Immerhin attestierten drei von vier Männern ihren Partnerinnen, dass sie recht gut mit den Symptomen zurechtkommen, ähnlich viele sprachen offen mit den Frauen über ihre Symptome und die Menopause, doch jeder Fünfte empfand solche Gespräche als belastend oder frustrierend. Vier von fünf Männern gaben an, auf die Beschwerden der Frauen reagiert zu haben. Knapp ein Drittel davon übte sich den Angaben zufolge in mehr Geduld, Unterstützung und Einfühlungsvermögen, jeder Zehnte versuchte, den menopausierenden Frauen aus dem Weg zu gehen, ähnlich viele recherchierten über Therapieoptionen und rieten den Partnerinnen, medizinische Hilfe zu suchen. Immerhin wusste knapp die Hälfte, dass es hilfreiche Therapien wie Hormonpräparate gibt, 41% hatten solche Behandlung ihren Partnerinnen vorgeschlagen. Nur 28% der Männer gaben jedoch an, dass ihre Frauen versuchten, mit Lebensstiländerungen oder Arzneien gegen die Beschwerden vorzugehen. Am häufigsten nannten sie eine gesündere Ernährung, mehr Bewegung gefolgt von einer Hormontherapie. Drei Viertel der Männer waren überzeugt, dass sie die Entscheidung für eine Therapie oder Lebensstiländerungen mitbeeinflusst hatten. Unterm Strich kommen die Ärzte um Parish zu dem Schluss, dass Männer Wechseljahresbeschwerden ihrer Partnerin häufig wahrnehmen, aber nicht sehr oft der Menopause zuschreiben. Immerhin sind sich die Männer des großen Einflusses der Beschwerden auf sich und die Beziehung bewusst. Wären Männer besser über den Zusammenhang zwischen Menopause, den Symptomen und den Therapieoptionen informiert, könnten sie ihre Partnerinnen besser unterstützen. Es könne sich daher lohnen, auch Männer über die Wechseljahre, ihre Folgen sowie die vorhandenen Therapie zu informieren, schreiben die Forscher um Parish. Empfehlung der Redaktion Klimakterium und Menopause – Themenseite Mit dem Einsetzen der Wechseljahre erleben ca. 70% der Frauen vasomotorische, psychische und somatische Beschwerden. Gleichzeitig nehmen nach der Menopause Erkrankungen wie Osteoporose und Herzinfarkte zu. Diese Themenseite informiert zu Symptomen, Hormonersatztherapie und alternativen Verfahren. Das Wichtigste in Kürze Frage: Welche Auswirkungen hat die Menopause auf die männlichen Partner? Antwort: Männer nehmen die Beschwerden der Frauen wahr und registrieren oft einen negativen Einfluss auf sich und die Beziehung. Bedeutung: Besser aufgeklärte Männer könnten Frauen in der Menopause besser unterstützen. Einschränkung: Umfrage mit subjektiven Angaben, keine repräsentative Befragung.

Springer Medizin

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