Erschienen in:
01.09.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Klinische Bedeutung der Langzeit-Elektrokardiographie
verfasst von:
Prof. Dr. L. Seipel
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Das Langzeit-EKG hat unser Wissen über die Häufigkeit und prognostische Bedeutung von Herzrhythmusstörungen wesentlich erweitert. Gleichzeitig hat sich aber auch gezeigt, welche begrenzte Aussagekraft das Verfahren etwa in der Abklärung von Synkopen hat. Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass eine Therapiekontrolle unter antiarrhythmischer Therapie weder bei ventrikulären, noch bei supraventrikulären Arrhythmien im Hinblick auf die Prognose oder auf therapeutische Entscheidungen (Antikoagulation) hilfreich ist. Insgesamt wird heute die klinische Bedeutung des Langzeit-EKG eher überschätzt. Insbesondere sollte die Interpretation symptomloser (insbesondere nächtlicher) Arrhythmien etwa bei Patienten mit Synkopen kritisch im Hinblick auf mögliche Therapiemaßnahmen (z. B. Schrittmacher) hinterfragt werden. Dennoch ist das Langzeit-EKG heute aus dem klinischen Alltag selbstverständlich nicht mehr wegzudenken.