Erschienen in:
01.07.2011 | Leitthema
Klinische Behandlung von Gelenkknorpelschäden mithilfe autologer Vorläuferzellen
verfasst von:
Prof. h.c. PD Dr. M.R. Steinwachs, B. Waibl, P. Niemeyer
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 7/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Gelenkknorpelschäden haben praktisch keine Selbstheilungstendenz. Dies macht bei symptomatischen Grad-III/IV-Schäden (gemäß ICRS-Klassifikation) eine operative Therapie erforderlich. Die Anwendung knochenmarkstimulierender Techniken (Pridie-Bohrung, Mikrofrakturierung) lässt bisher nur einen mechanisch minderwertigen Faserknorpel entstehen. Eine minimal-invasive OP-Technik und ein geringer Kostenaufwand bleiben bei mittelfristig akzeptablen Ergebnissen die wichtigsten Gründe für ihre Anwendung. Für die Kombination von Mikrofrakturierung mit Biomaterialien (AMIC-Technik) konnte bisher nicht abschließend gezeigt werden, dass die Nachteile der knochenmarkstimulierenden Verfahren durch den Einsatz des Biomaterials überwunden werden können. Zur biomechanisch hochwertigen Rekonstruktion der Knorpelschicht stehen gegenwärtig nur kultivierte autologe Chondrozyten aus dem Labor zur Verfügung. Durch Selektion der geeigneten Zellfraktion und kontrollierte Gabe differenzierender Wachstumsfaktoren scheint eine verbesserte Knorpelregeneration auf Grundlage von Knochenmarkblut möglich zu sein. Dies ist Gegenstand experimenteller Studien mit Knochenmarksaspiraten und autologen Wachstumsfaktoren mit ersten ermunternden Ergebnissen.