Erschienen in:
01.01.2007 | Leitthema
Klinische Pharmakologie der Analgetika
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. E. Haen
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 1/2007
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Zusammenfassung
Für die Schmerztherapie stehen dem Orthopäden 3 Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Die nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAP) zeigen eine gute analgetische Wirkung bei schlechter Magen-Darm-Verträglichkeit mit dem häufigen Auftreten von Blutungen im Gastrointestinaltrakt. Opioide sind zuverlässige Analgetika auch gegen starke Schmerzen. Ihr Einsatz wird durch Spasmen im Magen-Darm-Trakt und den ableitenden Harnwegen (Obstipation, Harnverhalt) sowie die Gefahr einer Atemdepression eingeschränkt, die letztlich bei schwer Kranken zur Todesursache werden kann.
Von den nicht-sauren Analgetika sind die Pyrazol-Derivate ebenfalls zuverlässig auch gegen stärkere Schmerzen wirksame Substanzen. Wegen der Gefahr der Schädigung des weißen Blutbildes (Agranulozytose) sollte ihr Einsatz jedoch nur erfolgen, wenn der zu erwartende Behandlungserfolg dieses Risiko rechtfertigt, d. h. bei Tumor- oder Kolikschmerzen. Das Anilinderivat Paracetamol ist ein gut verträgliches Analgetikum gegen übliche Alltagsbeschwerden. Hohe Dosierungen sollten wegen der Gefahr von Leberschädigungen vermieden werden.