Erschienen in:
01.12.2014 | Leitthema
Klinische und apparative Untersuchung von Dialyseshunts in Dialysepraxis und Shuntsprechstunde
verfasst von:
Prof. Dr. M. Hollenbeck
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Wert der kombinierten klinischen und apparativen Untersuchung zur Untersuchung bei Shuntdysfunktion wird in aktuellen Arbeiten zunehmend hoch eingeschätzt.
Methodik
Zusammenstellung und Wertung der Untersuchungsmethoden.
Ergebnisse
Bei nativen AV-Shunts und mit Abstrichen auch bei Prothesenshunts lässt sich durch einfache und systematische klinische Untersuchung die Ursache von Shuntdysfunktionen oft klären. Dies gilt sowohl für die Vorstellung in der Shuntsprechstunde als auch für die Untersuchung in der Dialyseabteilung. Flussmessungen und Dopplersonographie ergänzen die klinischen Befunde, spezifizieren sie und geben eine wichtige Hilfestellung bei der Auswahl der Interventionsmöglichkeiten. Durch die Kombination der klinischen Untersuchung und der Flussmessung können Shuntthrombosen in gezielten Fällen, z. B. bei Problemshunts mit häufigen Restenosen und bei Punktions- oder Flussproblemen, vermieden werden, wenn frühzeitig interveniert wird. Mit einer regelmäßigen ungezielten Flussmessung aller Shunts allein ist dies im Gegensatz zu vielen älteren Berichten nicht zu erreichen. Die Flussmessung, die problemlos und schnell mit der Dopplersonographie zu bewerkstelligen ist, liefert oft wegweisende Befunde, die darüber entscheiden, ob eine Stenose dilatationsbedürftig oder protektiv ist, wie z. B. zur Verhinderung einer shuntinduzierten High-output-Herzinsuffizienz. Auch bei anderen Problemen wie dem Stealsyndrom ist die Flussmessung die wegweisende Untersuchung, die die Therapie in Richtung Shuntflussreduzierung oder Proximalisierung der Zufuhr lenkt.
Schlussfolgerung
Sowohl in der Dialyseabteilung als auch in der Shuntsprechstunde sind die klinische Untersuchung und die Dopplersonographie bei gezieltem Einsatz geeignet, hochspezifisch die Ursache einer Shuntdysfunktion zu erfassen. Sie ist in vielen Fällen zur optimierten Interventionsplanung unverzichtbar. Die Verbreitung dieser Untersuchungsmethoden sollte bei Nephrologen, Shuntoperateuren und in der nephrologischen Fachpflege gefördert werden.