Erschienen in:
02.10.2019 | Postoperative Schmerztherapie | Originalien
Schmerz nach Knietotalendoprothese
Ist die lokale Infiltrationsanästhesie die beste Therapieoption?
verfasst von:
Robert Römer, Marcus Komann, Claudia Weinmann, Winfried Meißner
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Optimales perioperatives Schmerzmanagement nach vollständigem Ersatz des Kniegelenks ist notwendig, um Mobilisation zu fördern und eine frühe Rehabilitation zu erreichen. Ziel dieser Studie war es, anhand von Routinedaten festzustellen, ob die lokale Infiltrationsanästhesie (LIA) im Vergleich zu einem N.-femoralis-Block (FEM) oder einem N.-ischiadicus-Block (ISCH) die bessere postoperative Schmerztherapie darstellt.
Methodik
Untersucht wurden Daten aus dem Akutschmerzregister „Qualitätsverbesserung in der postoperativen Schmerztherapie“ (QUIPS). Als Endpunkte dienten der postoperative Maximalschmerz, die Häufigkeit von schmerzbedingter Bewegungseinschränkung, Übelkeit und die Anzahl der Patienten, die postoperativ Opioide benötigen. In insgesamt 5 Gruppen wurde der Einfluss einer zusätzlich zu einer Allgemeinanästhesie genutzten Regionalanästhesie analysiert.
Ergebnisse
Insgesamt konnten die Daten von 8754 Patienten untersucht werden. Dabei zeigte sich, dass die Addition einer LIA (β = −0,087; p = 0,000) bzw. eines N.-femoralis-Blocks (β = −0,137; p = 0,000) zusätzlich zu einer Allgemeinanästhesie mit einer signifikanten, jedoch geringen Reduktion des postoperativen Maximalschmerzes assoziiert ist. Zwischen den einzelnen Regionalanalgesieverfahren gab es keine relevanten Unterschiede.
Diskussion
Die durch Addition einer LIA bzw. eines FEM erreichte Schmerzreduktion bei Patienten nach Knietotalendoprothesenoperationen ist relativ gering. Die Vergleichbarkeit der Verfahren wird dadurch erschwert, dass es bislang kein einheitlich akzeptiertes Verfahren für die Durchführung einer LIA gibt.