Erschienen in:
01.02.2016 | Übersichten
Kniegelenktrauma mit Knorpelabscherverletzung
Refixation, Resektion, Sekundärversorgung?
verfasst von:
Dr. Frederic Welsch, T. Stein, P. Minzlaff, R. Hoffmann
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Obwohl osteochondrale Verletzungen am Knie häufig bei Patellaluxationen und Bandverletzungen auftreten, existieren in der Literatur keine evidenzbasierten Therapiestrategien. Unbehandelt können sie zu Arthrose führen. Ziel muss daher die Wiederherstellung eines dauerhaft belastbaren hyalinen Knorpels sein. Vorgestellt wird der eigene Behandlungsalgorithmus.
Therapie
Es besteht allgemeiner Konsens, traumatisch abgelöste Knorpelfragmente, sofern geeignet, frühzeitig zu refixieren. Kleinere Fragmente < 1 cm können entfernt werden, der Defekt in der Belastungszone lässt sich mit knochenmarkstimulierender Therapie behandeln. Größere Fragmente sollten refixiert werden. Hierfür stehen bioresorbierbare Implantate zur Verfügung, die gegenüber den Metallimplantaten mittlerweile eine ähnlich gute Stabilität und Biokompatibilität aufweisen. Vorteile sind die Reduktion von korrespondierenden Knorpelschäden und die Vermeidung des Zweiteingriffs zur Implantatentfernung. Auch rein chondrale größere Fragmente haben eine Einheilungspotenz und sollten als First-Line-Therapie insbesondere bei jüngeren Patienten refixiert werden. Bei nichtrefixierbaren Fragmenten oder Versagen der Refixation kommen in Abhängigkeit von der Größe, Lokalisation und Knochenbeteiligung die knorpelreparativen Verfahren wie Mikrofrakturierung, osteochondraler Transfer oder zellbasierte Verfahren zur Anwendung.
Schlussfolgerung
Die (osteo)chondrale Refixation zeigt gute klinische Ergebnisse und sollte wenn immer möglich primär frühzeitig angestrebt werden.