Erschienen in:
13.07.2021 | Arthroskopie | Videobeitrag: Aktuelle Operationstechniken
Hamburger Konzept der operativen Versorgungsstrategie einer akuten Kniegelenkluxation (Schenck IV)
Videobeitrag
verfasst von:
P. Behrendt, R. Akoto, K. Mader, A. Korthaus, J. Frings, K.-H. Frosch, PD Dr. med. M. Krause
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2021
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ziel der operativen Versorgung einer akuten Kniegelenkluxation (Schenck IV) ist die Wiederherstellung einer stabilen Bandführung und einer physiologischen Kinematik des Kniegelenkes.
Indikation
Demonstration der Operationstechnik bei einem Patienten mit akuter Kniegelenkluxation (Schenck IV) mit Ruptur beider Kreuzbänder und zusätzlich der medialen und lateralen peripheren Gelenkstabilisatoren.
Kontraindikation
Kritische Weichteilverhältnisse, kritische Gefäßsituation, (Risiko eines intraoperativen Gefäßverschlusses).
Operationstechnik
Beginn mit einer kurzen Arthroskopie zu Identifikation und Adressierung von Meniskusverletzungen und ggf. Platzierung der Zieldrähte für die Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes (VKB). Im Anschluss anteromediale Arthrotomie und „ligament bracing“ des hinteren Kreuzbandes. Das VKB wird mit einer autologen Sehne rekonstruiert. Rekonstruktion der medialen und lateralen Bandkomplexe mit Nahtankersystemen und augmentierende posterolaterale Bandplastik nach Arciero.
Weiterbehandlung
Teilbelastung mit 20 kg für 6 Wochen. Stufenweise Freigabe der Beweglichkeit mithilfe einer Bewegungsorthese unter engmaschiger klinischer Kontrolle im Sinne der geführten Arthrofibrose.
Evidenz
Das Konzept des Ligament bracing des zentralen Pfeilers bei der akuten Kniegelenkluxation wurde bereits wissenschaftlich untersucht und erzielt gute bis sehr gute Ergebnisse. In einer vergleichenden Untersuchung des „VKB internal bracing“ gegenüber der VKB-Ersatzplastik im Rahmen der Akutversorgung einer Kniegelenkluxation zeigt sich ein Trend für überlegene Stabilitätsergebnisse im Rolimeter®-Test (Fa. Aircast, Freiburg, Deutschland) sowie in der Stressradiographie (Fa. TelosTM, Wölfersheim, Deutschland) 12 Monate nach der operativen Versorgung.