Erschienen in:
01.08.2020 | Einführung zum Thema
Knierevisionsendoprothetik – eine anwachsende Herausforderung
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. M. Rudert, Univ.-Prof. Dr. D. C. Wirtz
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Die Zahl der operativen Versorgungen mit Kniegelenkendoprothesen in Deutschland lag im Jahr 2018 bei knapp über 190.000 (DRG 5‑822) für alle Altersstufen [
11]. Das sind zwar nur 1,1 % aller operativen Eingriffe in Deutschland, bezogen auf die relative Häufigkeit an allen Eingriffen liegt die Kniegelenkendoprothetik damit allerdings bereits auf Platz 14. Mit 37.000 Implantationen besteht das Maximum der Versorgungen in der Altersgruppe der 75- bis 80-Jährigen. Im Jahresbericht des Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) für 2018 lag das Maximum mit 33 % in der Gruppe der 65- bis 75-Jährigen [
1]. Der demografisch bedingte Anstieg für die Primärversorgungen lag dabei in den Jahren zwischen 2005 und 2011 bei 8,3 %, der nichtdemografische bei 12,3 % [
12]. Jeder kann sich selbst ausrechnen, dass die Entwicklung bei einer nicht unendlichen Standzeit von künstlichen Gelenken letztlich zu einer Zunahme der Revisions- und Wechseloperationen führen muss. Zusätzlich besteht bei der Entwicklung der Wechselzahlen ein kumulativer Effekt der Implantationszahlen über einen mehrjährigen Zeitraum. Die Zahl der Revisionsoperationen am Kniegelenk muss also zwangsweise auch in Deutschland anwachsen. Der demografisch bedingte Anstieg für die Revisionen lag hier in den Jahren zwischen 2005 und 2011 bei 8,4 %, der nichtdemografische bei 51,6 % [
12]. Schwartz et al. berechneten 2020 für den US-amerikanischen Raum, von einem Zeitraum zwischen 2006 und 2014 ausgehend, eine Zunahme der Knieendoprothesenrevisionen um bis zu 182 % bis 2030 [
10]. …