Erschienen in:
01.01.2012 | Hot Topics
Knochen(mark)ödem in der MRT – Befund oder nur Signal?
Ein kurzer Blick hinter den Spiegel
verfasst von:
Prof. Dr. J. Freyschmidt
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Eine in wassersensitiven Magnetresonanztomographie (MRT)-Sequenzen (T2, STIR) auftretende umschriebene und unscharf begrenzte Signalintensitätserhöhung im Knochenmark wird gemeinhin als Knochenmarködem bezeichnet. Pathologisch-anatomisch können sich hinter diesem Phänomen jedoch die verschiedensten Krankheitsbilder verbergen, deren Spektrum vom Trauma (z. B. „bone bruise“) über entzündliche und degenerative Prozesse bis zum Tumor reicht, also weit über das hinausgeht, was unter einem Ödem sensu stricto zu verstehen ist, nämlich eine extravaskuläre, interstitielle Wasseransammlung – lediglich als Begleitphänomen der oben genannten Entitäten. Mit Ausnahme des seltenen sog. transitorischen Knochenmarködems sollte also das Begleitphänomen „Knochenmarködem“ nicht als Diagnose gebraucht werden. Unmissverständlicher erscheint es uns deshalb, von einem Ödemäquivalent oder einer ödemähnlichen erhöhten Signalintensität zu sprechen. Zur Verdeutlichung der Absicht dieses Artikels werden 3 Fall- und Bildbeispiele beschrieben.