07.08.2024 | Knochendefekte | Videobeitrag: Aktuelle Operationstechniken
Direkte anteriore Knochenblocktransplantation zur Behandlung von Knochendefekten und Dysplasie des Processus coronoideus
verfasst von:
Amine Mellal, Jaad Mahlouly, Célia Guttmann, Charlotte Fröning, Stefan Bauer
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Zusammenfassung
Operationsziel
Ziel der Operation war die Behandlung einer Ellenbogeninstabilität, die durch einen Knochendefekt des Processus coronoideus, eine Insuffizienz des ulnaren Seitenbandes und eine allgemeine Hyperlaxität verursacht wurde. Diese wurde durch eine direkte anteriore Knochenblocktransplantation des Processus coronoideus und eine Rekonstruktion des ulnaren Seitenbandes behandelt.
Indikation
Im Falle von Knochenverlust am Processus coronoideus ist eine ligamentäre Rekonstruktion oftmals nicht ausreichend, und ein Knochenblocktransfer ist deshalb erforderlich. Die Diagnose wird durch laterale Röntgenaufnahmen bestätigt und mittels CT-Bildgebung weiter quantifiziert. Die Instabilität wird mithilfe standardisierter arthroskopischer Tests bewertet. Ein direkter vorderer Zugang ermöglicht eine vertikale Bohrrichtung und eine optimale Transplantatposition.
Kontraindikation
Gewöhnliche Kontraindikationen, Knochenverlust von weniger als 40 %.
Operationstechnik
Mittels eines online verfügbaren Videos wird der chirurgische Eingriff detailliert beschrieben: Rekonstruktion des ulnaren Seitenbandes mit einem Semitendinosus-Allograft, Knochenentnahme an der Crista iliaca, Exposition des Processus coronoideus, Anfrischung des Transplantatbettes. Temporäre Fixierung des Transplantats mit einem Kirschner-Draht. Überprüfung der Gelenkkongruenz, der Stabilität und des Bewegungsausmaßes vor der finalen Fixierung mit einem 2,4-mm-Abstütz-Plättchen und Schrauben.
Nachbehandlung
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zur Prophylaxe von heterotopen Ossifikationen. Beugung und Streckung ab dem 1. Tag mit einem „Overhead-motion“-Protokoll. Abnehmbare Schiene für 4 Wochen, freie Mobilisierung nach 6 Wochen, Rückkehr zum Sport nach 3 Monaten.
Ergebnisse
Dauerhafte Stabilität des Ellenbogens ohne Beschwerden und mit hoher Patientenzufriedenheit.