Erschienen in:
01.04.2022 | Knochendefekte | Leitthema
Biologische Rekonstruktionen: Was ist realistisch machbar?
verfasst von:
Dr. med. Alexander Klein, Hans Roland Dürr
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wesentlich in der Behandlung von Knochentumoren ist die chirurgische Resektion. Für die Wiederherstellung der Funktion der betroffenen Extremitätenabschnitte stehen dem Operateur grundsätzlich 2 Rekonstruktionsmöglichkeiten zur Verfügung, die Implantation einer Tumorprothese oder biologische Rekonstruktionsverfahren. Während im ersten Fall eine zügige Funktionswiederherstellung erreicht werden kann, ist das Langzeitergebnis der erfreulich oft geheilten, aber sehr jungen Patienten durch Prothesenkomplikationen problematisch. Hier bieten die biologischen Rekonstruktionen dauerhafte Lösungen, allerdings zum Preis einer im frühen Verlauf bis zur knöchernen Konsolidierung oft höheren Revisionsrate.
Methoden
Grundsätzlich stehen folgende biologische Materialien für die Rekonstruktion zur Verfügung: autologer (patienteneigener) Knochen, allogener Knochen (Spenderknochen) oder alloplastische (industriell hergestellte) Materialen. Auch Kombinationen sind möglich.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Mehrere Verfahren der biologischen Rekonstruktion wurden seit dem 19. Jahrhundert entwickelt und im klinischen Alltag etabliert. So wird heutzutage v. a. die Verwendung allogener Knochenchips und massiver Allografts, die Rekonstruktion mit einem autologen Fibulatransplantat, die Replantation strahlensterilisierter autologer Knochenresektate oder ein Segmenttransfer praktiziert. Einige Methoden können auch miteinander kombiniert werden. Für die Auswahl der passenden Rekonstruktion ist die Beratung durch einen mit diesen Verfahren erfahrenen Tumororthopäden notwendig.