Erschienen in:
01.11.2012 | Schwerpunkt
Knochenmarkbiopsie
Aufarbeitung und Einsatzmöglichkeiten molekularpathologischer Methoden
verfasst von:
PD. Dr. L. Quintanilla-Martinez , M. Tinguely, I. Bonzheim, F. Fend
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Ausgabe 6/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die rasche methodische Weiterentwicklung immunhistochemischer und molekularpathologischer Verfahren hat auch beträchtliche Auswirkungen auf die Diagnostik an der Knochenmarkstanze. Die Erzielung einer möglichst guten Morphologie bei gleichzeitigem Erhalt der Gewebsantigenität und der Integrität der DNS für molekulare Untersuchungen einerseits und der Wunsch auf zeitnahe Bearbeitung andererseits erfordern einen sorgfältig geplanten Arbeitsablauf für Fixierung, Entkalkung und Einbettung des Trepanats. Dabei stellt die Fixierung in gepuffertem Formalin kombiniert mit der EDTA-Entkalkung einen sehr guten Kompromiss dar, der einen Einsatz aller modernen Techniken ohne Einschränkungen erlaubt. Obwohl sehr viele molekulargenetische Untersuchungen am Aspirat oder an Zellen aus dem peripheren Blut durchgeführt werden, gibt es doch Fragestellungen, bei denen molekularpathologische Analysen wie die Klonalitätsbestimmung bei lymphatischen Knochenmarkinfiltraten oder der Nachweis spezifischer Mutationen am Trepanat notwendig werden. Aufgrund der besonderen Materialgegebenheiten sind insbesondere für die Klonalitätsbestimmung eine zuverlässige Qualitätskontrolle und eine genaue Kenntnis der biologischen und technischen Fehlerquellen notwendig. Diese Übersichtsarbeit gibt einen Überblick über technische Aspekte der Aufarbeitung und diskutiert die Anwendung und Einsatzmöglichkeiten molekularpathologischer Methoden an der Knochenmarkbiopsie.