Erschienen in:
07.09.2018 | Arthroskopie | Originalien
Knöcherne Kontaktpunkte im arthrotischen und gesunden Ellenbogengelenk
Studie am humanen Leichenpräparat
verfasst von:
Dr. M. M. Schneider, B. Hollinger, R. Nietschke, K. Müller, T. Buder, A. Zimmerer, K. J. Burkhart
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die operative Arthrolyse inklusive Resektion von Osteophyten hat sich bei Patienten mit Ellenbogenarthrose als vielversprechende Therapie etabliert. Die Lehrmeinung geht davon aus, dass vor allem Coronoid- und Olecranonspitzenosteophyten abgetragen und die jeweiligen Fossae debridiert werden sollten.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Studie war es, zu beweisen, dass bei Ellenbogenarthrose vor allem auch Randosteophyten an Coronoid und Olecranon zu Bewegungseinschränkungen führen können.
Material und Methoden
In 11 „fresh-frozen“ Ellenbogenpräparaten wurde das ventrale und dorsale Kompartiment des Ellenbogengelenks freipräpariert und die knöchernen Kontaktpunkte bei maximaler Flexion und Extension mithilfe eines Abformmaterials bestimmt und fotodokumentiert. 6/7 der Spender waren männlich. Das Durchschnittsalter zum Todeszeitpunkt betrug 82 Jahre.
Ergebnisse
4 der 11 Präparate wurden als arthrotisch verändert eingestuft. In allen arthrotischen Ellenbogengelenken (4/4) fanden sich ulnarseitige Osteophyten des Olecranons mit fehlendem Eintauchen der Olecranonspitze in die Fossa olecrani. In 1/4 Gelenken ließ sich außerdem auch ein Randosteophyt des Coronoids feststellen (1/7 bei den gesunden Ellenbogengelenken).
Diskussion
Randosteophyten werden häufig unterschätzt, produzieren aber in auf Computertomographien basierenden Simulationsprogrammen immer wieder Bewegungskonflikte. Dies bestätigte sich im Rahmen dieser Studie, in der sich das Kontaktmuster bei endgradiger Bewegung von gesunden und arthrotischen Ellenbogengelenken unterscheidet. Randosteophyten sollten daher bei der Planung und Durchführung einer Operation berücksichtigt werden.