Erschienen in:
01.08.2005 | Leitthema
Knorpel aus dem Labor — eine Sackgasse?
verfasst von:
Prof. Dr. N. M. Meenen, P. Ueblacker, R. Pörtner, C. Göpfert, S. Nagel-Heyer, J. P. Petersen, P. Adamietz
Erschienen in:
Arthroskopie
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Ausgabe 3/2005
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Zusammenfassung
Knorpeldefekte sind bei jüngeren und aktiven Patienten für erhebliche Funktionseinschränkungen am Bewegungs- und Stützorgan verantwortlich. Mechanismen für eine Spontanheilung existieren nicht. Aktuelle biologische Therapieansätze reparieren durch lokale Regeneration oder Umsetzung von Gelenkflächenstanzen mit begrenztem Erfolg. Zell- und Gewebekulturtechniken (Tissue Engineering) ermöglichen die Produktion von Gelenkflächenimplantaten aus körpereigenen Zellen, wie hier an einem Tiermodell dokumentiert. Der gesamte Prozess der Zellvermehrung und der Knorpelgewebebildung findet im Bioreaktor statt. Die Einjahresergebnisse bestätigen den Erfolg von Knorpel aus dem Labor. Ob sich das Tissue Engineering als Therapie durchsetzen wird, hängt neben dem weiteren Forschungsaufwand aber auch von gesundheitspolitischen Bedingungen ab. Würde das Verfahren trotz medizinischer Notwendigkeit am Markt nicht realisiert, werden die Kenntnisse, die bei seiner Entwicklung gewonnen wurden, die lokale In-situ-Regeneraion ermöglichen, wobei das Gelenk selber als Bioreaktor des Tissue Engineering dient, wenn hindernde Faktoren ausgeschaltet sind.