Erschienen in:
20.07.2017 | Pathologie | Übersicht
Knorpeldefekte des Schultergelenks
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
PD Dr. Andreas Werner
Erschienen in:
Obere Extremität
|
Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Die Inzidenz von arthroskopisch gesicherten Knorpeldefekten des Schultergelenks wird in der Literatur in Abhängigkeit von weiteren Pathologien mit 5–46 % angegeben. Da häufig andere, primär symptomatische Pathologien wie Schulterinstabilitäten oder Rotatorenmanschettenläsionen vorliegen, wird eine typische klinische Symptomatik nicht beschrieben. Die radiologische Diagnostik erfolgt derzeit am effektivsten mittels Arthrocomputertomographie (‑CT) oder Arthromagnetresonanztomographie (‑MRT). Die konservative Therapie umfasst Analgetika, nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), Hyaluronsäure- und/oder PRP-Injektionen („platelet rich plasma“) sowie Physiotherapie. Operativ werden kleinere Defekte <200 mm2 durch ein arthroskopisches Débridement und bzw. eine Mikrofrakturierung therapiert. Bei größeren Defekten, insbesondere bei jüngeren Patienten, kommen analog zu anderen Gelenken eine autologe Chondrozytentransplantation (ACT), ein partieller alloarthroplastischer Oberflächenersatz oder bei knöcherner Beteiligung auch osteochondrale Transplantationen in Betracht. Die Ergebnisse zum biologischen Oberflächenersatz z. B. durch Fascia lata sind inkonstant und sprechen gegen eine generelle Empfehlung. Grundsätzlich ist die Prognose größerer Defekte >200 mm2 und bipolarer Läsionen schlechter.