Erschienen in:
01.11.2015 | Schwerpunkt: Körperbild und Körperbildstörung - Übersichten
Körperbezogene Aufmerksamkeitsverzerrungen bei Frauen und Männern
Potenzieller Risikofaktor für die Entstehung und Aufrechterhaltung eines gestörten Körperbilds
verfasst von:
Martin Cordes, Dipl.-Psych., Anika Bauer, Manuel Waldorf, Silja Vocks
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Aufmerksamkeitsverzerrungen bei der Verarbeitung körper- und figurbezogener Stimuli werden als aufrechterhaltender Faktor von Körperunzufriedenheit bzw. eines gestörten Körperbilds diskutiert.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über Studien zu körper- und figurbezogenen Aufmerksamkeitsverzerrungen bei Frauen und Männern.
Material und Methoden
Vor dem Hintergrund eines heuristischen kognitiv-behavioralen Metamodells zu Entstehung und Aufrechterhaltung von Körperbildstörungen werden aktuelle Befunde zu selektiver körper- und figurbezogener Aufmerksamkeitslenkung, getrennt für Frauen und Männer, dargestellt. Zudem werden Ergebnisse zur experimentellen Modifikation körper- und figurbezogener Verzerrungstendenzen bei Frauen referiert sowie Implikationen für die therapeutische Praxis abgeleitet.
Ergebnisse und Diskussion
Für beide Geschlechter deuten die berichteten Ergebnisse darauf hin, dass (sub-)klinische Körperbildsorgen mit einer dysfunktionaleren Verarbeitung körper- und figurbezogener Stimuli einhergehen, insbesondere bei der Betrachtung des eigenen Körpers. Überdies sprechen die Befunde zur Modifikation attentionaler Verzerrungen bei Frauen für einen kausalen Zusammenhang zwischen selektiver Aufmerksamkeitslenkung auf negativ-valenzierte Körperstimuli und Körperunzufriedenheit.