Erschienen in:
01.05.2006 | Übersichten
Kognitives Training bei Alzheimer-Demenz
Aktuelle Entwicklungen, Chancen und Grenzen gerontologischer Gedächtnisrehabilitation
verfasst von:
Dr. K. Werheid, A. I. T. Thöne-Otto
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 5/2006
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Zusammenfassung
Gedächtnisrehabilitation bei Demenz ist ein Thema von zunehmender Dringlichkeit. Unter der wachsenden Zahl derer, die von Alzheimer-Demenz betroffen sind, steigt insbesondere der Anteil von Patienten im Frühstadium der Erkrankung. Gründe hierfür sind die verbesserte Frühdiagnostik, die wachsende Sensibilisierung der Bevölkerung gegenüber kognitiven Störungen sowie der Einsatz progressionsverzögernder Medikamente. Aufgrund mäßiger Erfolge früher Therapieprogramme der 1980er Jahre herrscht vielerorts berechtigte Skepsis gegenüber kognitiven Therapiemaßnahmen bei Alzheimer-Demenz. Neuere internationale Arbeiten auf diesem Gebiet geben jedoch Anlass zu verhaltenem Optimismus. Gedächtnistherapie bei leichter bis mittelgradiger Alzheimer-Demenz kann erfolgreich sein, wenn sie auf individuelle, alltagsrelevante Problembereiche zugeschnitten ist und sich auf vorhandene kognitive Ressourcen stützt. Der vorliegende Artikel bietet einen Überblick aktueller Befunde der klinischen und kognitiven Neurowissenschaften, die zu einem Wandel der Behandlungsstrategie bei Demenz geführt haben. Es werden Therapieprinzipien und -methoden vorgestellt, die sich in aktuellen Forschungsarbeiten als wirksam erwiesen haben. Basierend auf diesen Ergebnissen werden Empfehlungen für künftige Studien zur Evaluierung kognitiver Demenztherapie formuliert.