Erschienen in:
30.01.2020 | Aortenaneurysma | CME
Kolonischämie nach offener und endovaskulärer Aortenchirurgie
Epidemiologie, Risikofaktoren, Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Dmitriy I. Dovzhanskiy, Maani Hakimi, Moritz S. Bischoff, Carola M. Wieker, Thilo Hackert, Dittmar Böckler
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 2/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Kolonischämie gehört trotz erfolgreicher Etablierung der endovaskulären Techniken weiterhin zu den schwerwiegenden Komplikationen der Aortenchirurgie. Zu den Risikofaktoren zählen neben der Aortenaneurysmaruptur die Aortenabklemmzeit, die perioperative Hypotonie, der Bedarf an kreislaufunterstützenden Medikamenten, der Verschluss der hypogastrischen Arterien sowie die Niereninsuffizienz. Die Klinik einer postoperativen Kolonischämie ist oft unspezifisch. Zu den klassischen Symptomen gehören abdominelle Schmerzen, Diarrhöen, rektaler Blutabgang und ein Anstieg der Entzündungsparameter. Ein spezifischer Laborparameter für eine Kolonischämie existiert nicht. Der diagnostische Goldstandard besteht in der Endoskopie; bildgebende Methoden wie Sonographie oder Computertomographie spielen eine untergeordnete Rolle. Die transmurale Ischämie mit Darmwandnekrose stellt eine strenge Indikation zur notfallmäßigen Operation dar, überwiegend im Sinne einer Darmresektion ohne primäre Anastomosierung.