Skip to main content
Erschienen in: Die Urologie 12/2022

08.07.2022 | Urolithiasis | Kasuistiken

Neues Therapiekonzept der Darmverletzung nach perkutaner Nephrolitholapaxie

verfasst von: S. Hook, C. Netsch, C. Rosenbaum, R. Baumbach, A. J. Gross, T. Ozimek, B. Becker

Erschienen in: Die Urologie | Ausgabe 12/2022

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Die perkutane Nephrolitholapaxie (PCNL) hat sich zum Goldstandard für die Therapie bei großen Nierensteinen > 2 cm sowie bei Steinen in der unteren Kelchgruppe ab 1,5 cm entwickelt. Trotz Miniaturisierung der Instrumente und höherer Expertise der Urologen können noch immer schwerwiegende Komplikationen auftreten. Eine der gefährlichsten Komplikationen ist die Darmperforation. Aktuelle Datenbankanalysen berichten in 0,3–0,8 % aller Fälle über eine Kolonverletzung. Entweder können diese Verletzungen mit einem konservativen Management mit langer Liegedauer von Drainagen und parenteraler Ernährung behandelt werden oder eine explorative Laparotomie mit Primärverschluss bzw. Anlage einer Kolostomie wird notwendig. Wir stellen den Fall einer 53-jährigen Frau vor, die sich einer linksseitigen PCNL bei singulärem Nierenstein unterzog. Nach Entfernung der Nierenfistel kam es zu einer Entleerung von Stuhl aus dem Punktionskanal. Nach Literaturrecherche und interdisziplinärer Fallvorstellung fiel die Entscheidung auf ein neuartiges und bislang noch nicht beschriebenes Therapiekonzept einer Kolonverletzung nach PCNL. Nach abführenden Maßnahmen erfolgte eine Koloskopie. Der Ein- und Ausstich wurde identifiziert und mittels OTSC®-Clip (InMedi, Langenhagen, Deutschland) versorgt. Unmittelbar postinterventionell kam es zu einer Sistierung der Stuhlentleerung über den Punktionskanal und die Patientin durfte sich normal ernähren. Eine Kontrollsonographie am dritten Tag ergab noch einen minimalen Flüssigkeitsverhalt im Retroperitoneum, welcher nicht behandlungsbedürftig war. Anschließend konnte die Patientin beschwerdefrei entlassen werden.
Literatur
4.
Zurück zum Zitat Lingeman JE, Lifshitz D, Evan AP (2002) Surgical management of urinary lithiasis. Campbells Urol 4:3361–3451 Lingeman JE, Lifshitz D, Evan AP (2002) Surgical management of urinary lithiasis. Campbells Urol 4:3361–3451
10.
Zurück zum Zitat Öztürk H (2015) Treatment of colonic injury during percutaneous nephrolithotomy. Rev Urol 17:194–201 Öztürk H (2015) Treatment of colonic injury during percutaneous nephrolithotomy. Rev Urol 17:194–201
22.
Zurück zum Zitat Raithel M, Albrecht H, Scheppach W et al (2017) Outcome, comorbidity, hospitalization and 30-day mortality after closure of acute perforations and postoperative anastomotic leaks by the over-the-scope clip (OTSC) in an unselected cohort of patients. Surg Endosc 31:2411–2425. https://doi.org/10.1007/s00464-016-5242-xCrossRef Raithel M, Albrecht H, Scheppach W et al (2017) Outcome, comorbidity, hospitalization and 30-day mortality after closure of acute perforations and postoperative anastomotic leaks by the over-the-scope clip (OTSC) in an unselected cohort of patients. Surg Endosc 31:2411–2425. https://​doi.​org/​10.​1007/​s00464-016-5242-xCrossRef
Metadaten
Titel
Neues Therapiekonzept der Darmverletzung nach perkutaner Nephrolitholapaxie
verfasst von
S. Hook
C. Netsch
C. Rosenbaum
R. Baumbach
A. J. Gross
T. Ozimek
B. Becker
Publikationsdatum
08.07.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Urologie / Ausgabe 12/2022
Print ISSN: 2731-7064
Elektronische ISSN: 2731-7072
DOI
https://doi.org/10.1007/s00120-022-01890-9

Weitere Artikel der Ausgabe 12/2022

Die Urologie 12/2022 Zur Ausgabe

GeSRU

GeSRU

Mitteilungen der DGU

Mitteilungen der DGU

Passend zum Thema

ANZEIGE

Fatal verkannt: Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Müdigkeit und Erschöpfung sind meist die ersten Symptome eines Vitamin-B12-Mangels. Wird das Defizit nicht rechtzeitig behandelt, drohen mitunter schwerwiegende Folgen. Lesen Sie hier, was bei der Therapie zu beachten ist.

ANZEIGE

Vitamin-B12-Mangel durch Arzneimittel

Einige häufig verordnete Medikamente wie das orale Antidiabetikum Metformin oder Protonenpumpeninhibitoren (PPI) können einen Mangel an Vitamin B12 verursachen. Bei einer Langzeitmedikation mit diesen Wirkstoffen sollte daher an ein mögliches Defizit gedacht werden. Erfahren Sie hier, worauf dabei zu achten ist.

ANZEIGE

Vitamin-B12-Mangel – Aktuelles Basiswissen für die Praxis.

Content Hub

Ein Mangel an Vitamin B12 tritt in bestimmten Risikogruppen häufig auf. Diese Patienten sind auch regelmäßig in Ihrer Praxis. Wird der Mangel nicht rechtzeitig behandelt, drohen mitunter schwerwiegende Folgen. Erhalten Sie hier einen Überblick über aktuelles Basiswissen für den Praxisalltag.

WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG