24.06.2020 | Pathologie | SOP/Algorithmus
Koma unklarer Genese – Versorgung in der Notaufnahme
Erschienen in: DGNeurologie | Ausgabe 5/2020
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Vigilanzminderung (tiefe Somnolenz, Sopor oder Koma), die nicht primär auf ein Trauma oder eine kardiale Ursache zurückzuführen ist, „coma of unknown etiology“ (CUE)
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Koma unklarer Genese weist auf eine bilaterale Pathologie des aszendierenden retikulären aktivierenden Systems (ARAS) hin, entweder durch eine primäre – meist fokale – Schädigung des Zentralen Nervensystems (ZNS) oder eine extrakraniale Pathologie, die sekundär das ZNS miteinbezieht [10]
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Koma ist ein unspezifisches Leitsymptom und keine Diagnose, sodass eine schnelle und vollständige diagnostische Abklärung erforderlich ist, bevor eine zielgerichtete und häufig lebensrettende Therapie initiiert werden kann [10].
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Scores und Cut-off-Werte zur Definition von Koma sind nur begrenzt sinnvoll, da zugrunde liegende Pathologien häufig fluktuieren und Scores (z. B. GCS) und Cut-off-Werte eine hohe Interobservervariabilität aufweisen [6].
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Koma ist mit einer hohen durchschnittlichen Mortalität assoziiert, die höher ist als für Polytrauma, Herzinfarkt oder Schlaganfall (25–50 % in verschiedenen Studien; [7]).