Erschienen in:
12.09.2017 | Affektive Störungen | Leitthema
Komorbidität Depression bei Epilepsie
verfasst von:
PD Dr. med. Tim J. von Oertzen, FRCP, FEAN
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Depression ist neben der Angsterkrankung die häufigste Komorbidität bei Menschen mit Epilepsie (MmE). Bei Auftreten dieser Komorbidität ist die Lebensqualität signifikant reduziert und das Risiko für Suizidalität drastisch erhöht – insbesondere in den ersten 12 Monaten nach Diagnosestellung der Epilepsie. Es kann zu einer Zunahme der Anfallsfrequenz kommen. Depression bei MmE wird häufig nicht erkannt und behandelt. Es ist daher ratsam, Screenings für Depression durchzuführen. Der ursächliche Zusammenhang dieser Komorbiditäten ist ungeklärt. Therapeutische Optionen sind die Optimierung der Antiepileptikatherapie, Antidepressiva, insbesondere selektive Wiederaufnahmehemmer, kognitive Verhaltenstherapie und Vagus-Nerv-Stimulator. Klinische Studien für die Wirksamkeit dieser Behandlungen sind unzureichend und werden in Zukunft dringend benötigt.