Skip to main content

2020 | Buch

Kompendium Begutachtungswissen Geriatrie

Empfohlen vom Kompetenz-Centrum Geriatrie der Medizinischen Dienste

verfasst von: Dr. Friedemann Ernst, Dr. Norbert Lübke, Dr. Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das Werk liefert Fachwissen, das jeder Gutachter benötigt – spezifisch für den älteren Patienten. Experten des Kompetenz-Centrums Geriatrie zeigen, wie man entscheidungsrelevante Aspekte korrekt und sicher bewertet und berücksichtigt. Ein unverzichtbarer Leitfaden für alle Ärzte, u.a. Geriater, Internisten, Allgemeinmediziner, Neurologen und Chirurgen, die geriatrische Gutachten im Krankenhaussektor, Rehabilitationssektor, für Sozialgerichte oder für den ambulanten Bereich erstellen. Die 4. Auflage erscheint komplett aktualisiert und erweitert, u.a. zu Fragestellungen bei Frailty, Sarkopenie und ambulanter geriatrischer Versorgung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Was ist Geriatrie?
Zusammenfassung
Geriatrie ist eine auf die Behandlung älterer Menschen und die alltagsbezogenen Auswirkungen ihrer Erkrankungen ausgerichtete medizinische Fachdisziplin. Sie lässt sich auch als medizinisches Teilgebiet der Gerontologie (Alters- und Alternsforschung) einordnen. Sie befasst sich mit der Behandlung bei akuten und chronischen Erkrankungen, präventiven Zielsetzungen sowie (früh-)rehabilitativen und palliativen Fragestellungen. In vielen Ländern ist die Geriatrie bereits als eigenes Fachgebiet in der Patientenversorgung, medizinischen Ausbildung und Wissenschaft etabliert. In Deutschland besteht Ausbaubedarf v.a. noch in der universitären Verankerung und der ambulanten geriatrischen Versorgung.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 2. Wer ist der geriatrische Patient?
Zusammenfassung
In wohl keinem anderen medizinischen Fachgebiet ist die Definition der Zielgruppe mit vergleichbarer Schwierigkeit verbunden wie in der Geriatrie. So sind weder das Lebensalter als alleiniges Merkmal noch das Vorliegen mehrerer Erkrankungen für sich genommen ausreichende Identifikationskriterien. Die Zielgruppe geriatriespezifischer Leistungserbringung kann im Gegensatz zu anderen Fachgebieten auch nicht allein über bestimmte Krankheiten oder Organsysteme definiert werden. Dieses Kapitel beschreibt die Definitionskriterien des so genannten „geriatrischen Patienten“ im Rahmen der GKV und stellt den Zusammenhang zwischen Definition und Allokation in geriatriespezifische Leistungsangebote der GKV her.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 3. Was umfasst das geriatrische Behandlungskonzept?
Zusammenfassung
Die medizinische Behandlung und Betreuung geriatrischer Patientinnen und Patienten erfordert eine breite diagnostische Aufmerksamkeit durch ein mehrdimensionales geriatrisches Assessment. Die Diagnostik im engeren medizinisch-apparativen Sinne sollte hingegen in besonderem Maße unter der Berücksichtigung therapeutischer Konsequenzen stehen. Das zentrale diagnostische Kriterium ist die Beurteilung der Funktionsfähigkeit im Sinne der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit der WHO) und das übergeordnete therapeutische Ziel der Erhalt von Selbstbestimmung und Teilhabe.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 4. Welche sozialmedizinischen Fragen ergeben sich in den geriatrischen Versorgungsangeboten der GKV?
Zusammenfassung
Spezifisch geriatrische Versorgungsstrukturen konzentrieren sich bisher überwiegend auf den Krankenhaus- bzw. den Rehabilitationssektor. Die geriatrische Versorgung im ambulanten Bereich durch hierfür speziell weitergebildete Ärzte ist in Deutschland noch immer die Ausnahme. Die Anzahl niedergelassener Geriater ist in den letzten Jahren nur geringfügig gestiegen (Lübke, Ziegert, Meinck 2008) und betrug im Jahre 2012 N = 756 (Pippel, Ernst, Lübke 2014). In Krankenhäusern existieren spezifisch geriatrische Behandlungsangebote in Form von geriatrischen Fachabteilungen (2017: N = 360) und geriatrischen Tageskliniken (2017: N = 167) (Statistisches Bundesamt 2018a). In der amtlichen Statistik werden für 2017 N = 161 geriatrische Fachabteilungen in Rehabilitationseinrichtungen geführt (Statistisches Bundesamt 2018a). Die Anzahl ambulanter geriatrischer Rehabilitationseinrichtungen beläuft sich mit Stand von April 2018 auf ca. 60 (Meinck 2018).
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 5. Welche Bedeutung haben regionale Unterschiede geriatrischer Versorgungsstrukturen für die sozialmedizinische Begutachtung?
Zusammenfassung
Der Aufbau und die leistungsrechtliche Verortung geriatrischer Versorgungsstrukturen erfolgte in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich, teils ganz überwiegend im Rehabilitationssektor mit Versorgungsverträgen nach § 111 SGB V, teils ganz überwiegend im Krankenhaussektor mit Versorgungsverträgen nach § 108/109 SGB V. Hintergrund dieser Entwicklung ist neben unterschiedlichen gesundheitspolitischen Ausrichtungen die beim geriatrischen Patienten nahezu regelhaft fluktuierenden Behandlungsschwerpunkte an der leistungsrechtlichen Schnittstelle zwischen Akut- und Rehabilitationsbehandlung.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 6. Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Geriatrie und Pflegebedürftigkeit?
Zusammenfassung
Seit Einführung der Pflegeversicherung (SGB XI) im Jahr 1995 nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen aufgrund der demografischen Entwicklung kontinuierlich zu. Ende 2017 erhielten mehr als 3 Mio. Versicherte Leistungen der sozialen Pflegeversicherung. Überwiegend tritt Pflegebedürftigkeit im höheren Lebensalter auf und viele Pflegebedürftige sind geriatrische Patienten. Durch geriatrische Rehabilitation kann Pflegebedürftigkeit vermeiden oder zumindest positiv beeinflusst werden. Die Empfehlungen geriatrischer Rehabilitation im Rahmen von Pflegebegutachtungen durch die Medizinischen Dienste unterstützen den bedarfsgerechten Zugang zu diesen Leistungen.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Kapitel 7. Nachwort und Perspektiven geriatrischer Versorgung
Zusammenfassung
Will Geriatrie sich durchsetzen, muss sie sich im Wettbewerb als die bessere und angemessenere Medizin und Versorgung für die steigende Zahl geriatrischer Patientinnen und Patienten erweisen. Hierzu gehört die Beseitigung derzeitig bestehender Fehlanreize für die Erbringung frührehabiltativer Leistungen, eine bedarfsorientiertere Ausrichtung rehabilitativer Versorgungsstrukturen und die stärkere Implementierung geriatrischer Kompetenzen im vertragsärztlichen Sektor.
Friedemann Ernst, Norbert Lübke, Matthias Meinck, Jörg-Christian Renz
Backmatter
Metadaten
Titel
Kompendium Begutachtungswissen Geriatrie
verfasst von
Dr. Friedemann Ernst
Dr. Norbert Lübke
Dr. Matthias Meinck
Jörg-Christian Renz
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-61448-8
Print ISBN
978-3-662-61447-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61448-8

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.