Erschienen in:
01.03.2004 | Leitthema
Komplementärmedizin in der Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Beuth
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Komplementäre Therapiemaßnahmen werden von der wissenschaftlich begründeten Medizin (insbesondere der Onkologie) kontrovers diskutiert und abgelehnt, weil der obligate klinische Wirksamkeitsnachweis für die meisten Therapeutika bislang nicht erfolgt ist. In den vergangenen Jahren wurde die Grundlagenforschung und studienmäßige klinische Evaluation von definierten komplementäronkologischen Therapiemaßnahmen forciert—mit dem Ziel, sie in die evidenzbasierte Medizin (EBM) zu integrieren.
Definitonsgemäß können komplementärmedizinische Therapiemaßnahmen die erprobten tumordestruktiven Standardtherapien nicht ersetzten und können demnach auch nicht als „alternative Therapie“ betrachtet werden. Komplementärmedizinische Therapiekonzepte, die begleitend zur tumordestruktiven Standardtherapie vorgeschlagen werden, erheben den Anspruch, diese optimieren zu können. Ausdrücklich zu warnen ist vor nicht auf Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüften Außenseitermethoden, die zuweilen fälschlich mit der Komplementärmedizin assoziiert werden, was zu deren ungerechtfertigter Ablehnung führt.