Erschienen in:
17.04.2019 | Netzhautablösung | Originalien
Komplikationen bei skleranahtfixierter Kunstlinsenimplantation
verfasst von:
Lisa Brandt, Jörgen Petersen, Josep Callizo, Sebastian Bemme, Sebastian Pfeiffer, Hans Hoerauf, Nicolas Feltgen, Christian van Oterendorp
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 12/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Sklerafixation einer Kunstlinse ist bei insuffizientem Kapselapparat eine häufig gewählte Versorgung. Als nachteilig gilt das potenzielle Komplikationsprofil.
Ziel der Arbeit
Analyse des postoperativen Komplikationsprofils.
Methodik
In dieser monozentrischen, retrospektiven Analyse einer konsekutiven Fallserie von Patienten mit standardisierter, skleranahtfixierter Kunstlinsenimplantation (2007 bis 2017) wurden die dokumentierten Komplikationen in „dauerhaft visusbedrohend“ (Endophthalmitis, Aderhautblutung, Ablatio retinae) und „klinisch relevant, aber nicht dauerhaft visusbedrohend“ (z. B. Blutungen, Hypotonie) kategorisiert. Zudem wurde der Zeitpunkt der erstmaligen Dokumentation der Komplikationen erfasst und in 3 Zeiträume eingeordnet (0 bis 3, 4 bis 30 und ≥31 Tage).
Ergebnisse
Vorliegend handelt es sich um das bislang größte publizierte Patientenkollektiv einer Studie mit Skleranahtfixierung einer Hinterkammerlinse (HKL). Es wurden 338 Augen von 338 Patienten in die Studie eingeschlossen (Frauen: 47 %), die mediane Nachbeobachtungszeit betrug 60 Tage (min.: 1 Tag, max.: 5833 Tage). In 68 % der Fälle wurden Komplikationen dokumentiert. „Dauerhaft visusbedrohende Komplikationen“ traten bei 3 % (n = 10) der Patienten auf. Als „klinisch relevante Komplikationen“ wurden ermittelt: okuläre Hypotension auf Werte ≤10 mm Hg (n = 119; 35 %), entrundete Pupille (n = 93; 28 %), Hyphäma, Iris- oder Glaskörperblutungen (n = 34; 10 %), Sekundärglaukom (n = 32; 9 %) und Iris-Capture (n = 17; 5 %); 41 % der Komplikationen traten innerhalb der ersten 3 Tage und 70 % innerhalb der ersten 30 Tage auf. Zu Revisionsoperationen kam es bei 4,5 % (n = 15) der Patienten.
Diskussion
Obwohl bei ca. zwei Dritteln aller Eingriffe Komplikationen auftraten, war die Zahl der dauerhaft visusbedrohenden Komplikationen gering. Die Sklerafixation der Kunstlinse ist weiterhin ein vertretbarer Eingriff.