Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Komplikationen der Descemetmembran-Endothel-Keratoplastik
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Die Descemetmembran-Endothel-Keratoplastik (DMEK) ist ein noch relativ neues, aber in Deutschland mittlerweile etabliertes Verfahren zur Therapie kornealer endothelialer Dysfunktionen. Allerdings gibt es auf Spender- und Empfängerseite Quellen für Komplikationen, die teilweise schon präoperativ identifiziert und bedacht werden können oder eventuell zu intra- oder postoperativen Problemen führen. Präoperativ sollten Risiken für ein limitiertes postoperatives Visusergebnis (okuläre Begleiterkrankung, Z. n. Voroperation, stromale/subepitheliale Narben) und die individuelle Indikation zur DMEK mit dem Patienten diskutiert werden. Intraoperativ kann ein junges Spenderalter mit einer elastischen, schwer zu entfaltenden Transplantatrolle assoziiert sein. Diese Transplantate sind ungeeignet für „schwierige“ Empfängeraugen (sehr trübe Empfängerhornhaut, Z. n. Vitrektomie). Postoperativ ist die Transplantatdehiszenz die häufigste Komplikation, die in vielen Fällen erfolgreich mit einer Wiedereingabe von Luft (oder einem Gemisch aus SF6-Gas und Luft) in die Vorderkammer behoben werden kann. Augeninnendruckanstiege nach DMEK sind oft durch eine Steroidreaktion bedingt. Trotz eines geringeren Abstoßungsrisikos nach DMEK im Vergleich zur DSAEK („Descemet stripping automated endothelial keratoplasty“) und perforierenden Keratoplastik ist eine suffiziente lokale Steroidtherapie empfehlenswert. Diese Arbeit gibt eine Übersicht zu den häufigen und einigen selteneren Komplikationen des Verfahrens.