Erschienen in:
09.02.2017 | Ablationstherapie | Schwerpunkt
Komplikationen elektrophysiologischer Eingriffe im Alter
verfasst von:
Prof. Dietrich Pfeiffer, Martin Neef, Daniel Jurisch, Andreas Hagendorff
Erschienen in:
Herzschrittmachertherapie + Elektrophysiologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Vorliegende Register geben wenig valide Informationen zu altersbedingten Komplikationen. Dafür gibt es vielfältige Gründe, wie die nicht für alle Altersgruppen ausreichende Zahl erfolgter Eingriffe (z. B. Kontraktilitätsmanagement), die Abhängigkeit mancher Komplikationen von der Erfahrung der Untersucher (z. B. Ablationsbehandlung) oder die veränderten Indikationsstellungen (z. B. Resynchronisation). Schließlich werden vielerorts schwerstkranke und sehr alte Patienten mit absehbar begrenzter Prognose in der klinischen Praxis manchen elektrophysiologischen Therapien nicht ausgesetzt. Aus all diesen Gründen sind registerbasierte Zahlen nur begrenzt interpretierbar. Metaanalysen randomisierter Studien geben präzisere Aussagen zu den eingeschlossenen Patientengruppen, spiegeln jedoch den klinischen Alltag nicht unbedingt wider, weil mehr oder weniger große Patientengruppen alter Menschen aus der täglichen Routine für Studien ausgeschlossen sind. Damit muss die Beurteilung des individuellen Risikos eines alten Patienten während und nach einem elektrophysiologischen Eingriff im Einzelfall beurteilt werden. In jedem Fall dürfte das kalendarische Alter hinsichtlich möglicher Komplikationen nicht so relevant sein, dass es für elektrophysiologische Eingriffe strikte Altersgrenzen geben muss. Es gibt trotz aller vorliegenden Daten bislang keine Alternative zur individuellen Risikobeurteilung des aufgeklärten alten Patienten durch einen informierten und erfahrenen Kardiologen.