Erschienen in:
14.06.2019 | Ultraschall | Leitthema
Physikalische Verfahren mit Einfluss auf die Knochenheilung
verfasst von:
Prof. Dr. M. Arand
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 7/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Auswirkung der physikalischen Stimulation eines Frakturbereichs ist aufgrund der Komplexität der Materie bis heute nicht endgültig geklärt. Unterschiede in Lokalisation, morphologischen Merkmalen der Fraktur, Weichteilschaden, Vorbehandlung (konservativ/chirurgisch) und Risikofaktoren beeinflussen die Studienergebnisse der physikalischen Modulation direkt im Sinne einer Inkonsistenz. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wird die Evidenz der extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) und der niedrigenergetischen gepulsten Ultraschalltherapie (NEGU) dargestellt, die beide die Knochenbruchheilung beeinflussen. Die Studienlage zur Wirksamkeitsbewertung der EWST besteht aus einer einzigen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) mit mittlerem Bias-Risiko; hier wurde ein positiver Effekt auf die knöcherne Konsolidierung in 70–71 % der Fälle nachgewiesen. Eine einzelne RCT impliziert für die NEGU eine Reduktion der Ausheilungszeit frischer Frakturen, v. a. bei solchen mit zu erwartender längerer Heilungszeit. Für die additive Behandlung von „delayed union fractures“ ergab eine hochwertige RCT eine statistisch signifikante Verbesserung des Heilungsprozess am Tibiaschaft. Eine Arbeit (systematischer Review und Metaanalyse) wies für „nonunion fractures“ positive Effekte der NEGU nach.