Erschienen in:
16.07.2020 | Laminektomie | Kasuistiken
U-Frakturen des Os sacrum – Wie therapiert man richtig?
Eine Präsentation dreier Fälle
verfasst von:
Dr. Ilona Schubert, Andreas Höch, Olaf Pöppelmeier, Christoph Josten, Peter C. Strohm
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2020
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Zusammenfassung
Einleitung
U‑Frakturen des Sakrums sind seltene, aber schwere Verletzungen. Aufgrund der dadurch entstandenen vertebropelvinen Dissoziation sind sie hochgradig instabil. Reposition und Stabilisation sind in der Regel notwendig; eine Dekompression kann aufgrund häufig begleitender neurologischer Verletzungen erforderlich sein. Uneinigkeit besteht in der Literatur bezüglich der Auswahl des operativen Vorgehens.
Falldarstellungen
Eine 18-jährige Frau erlitt nach einem Verkehrsunfall eine U‑Fraktur des Sakrums Typ II nach Roy-Camille und wurde mittels beidseitiger Doppel-SI(sacro-iliacal)-Schraubenosteosynthese und sakraler Laminektomie versorgt. Ein 76-jähriger Mann mit U‑Fraktur Typ I nach Roy-Camille nach Treppensturz wurde mittels lumbopelviner Fixation behandelt. Ein 24-jähriger Patient erlitt bei einem Verkehrsunfall eine U‑Fraktur Typ II nach Roy-Camille mit neurologischer Begleitverletzung und wurde mittels triangulärer vertebropelvinen Stabilisation und sakraler Laminektomie versorgt. Bei allen Patienten war das Outcome gut.
Fazit
Die operative Therapie ist notwendig, wobei sowohl minimal-invasive als auch offene Verfahren möglich sind. Gemäß der Literatur scheinen die minimal-invasiven Verfahren mehr Vorteile zu bieten. Die lumbopelvine Fixation ist von der Fixation des hinteren Beckenrings zu unterscheiden. Multiple Aspekte zur Auswahl des zu verwendenden Verfahrens sind in die Indikationsüberlegung einzubeziehen.