Zusammenfassung
Für eine kausale Therapieplanung ist eine genaue Klassifikation der vorliegenden Funktionsstörung des unteren Harntraktes unerlässlich. Das Ausmaß der Diagnostik und der jeweilige Grad der Invasivität richten sich dabei nach dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin, nach der Schwere ihrer Beschwerden und dem individuellen Therapieziel. Vor dem Einleiten einer konservativen Therapie sollte durch spezielle diagnostische Maßnahmen die jeweilige Blasenfunktionsstörung klassifiziert werden. Hierzu steht eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung, die an anderer Stelle näher beschrieben werden. Grundsätzlich unterscheidet man bei den Speicherstörungen der Blase die Belastungsinkontinenz, die Inkontinenz bei neurogener oder idiopathischer Detrusorhyperreaktivität, die Harninkontinenz bei chronischer Harnretention, die Mischinkontinenzformen und die Nykturie.