Erschienen in:
14.09.2022 | Konservative Therapie | Leitthema
Konservative Therapie der kraniomandibulären Dysfunktion
verfasst von:
OA Dr. med. dent. Daniel Weber, Univ.-Prof. Dr. med. dent. Dr. med. Andreas Neff
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Zur Erfassung der Leitsymptome der kraniomandibulären Dysfunktion (CMD), Detektion betroffener Leitstrukturen und korrekten Deutung pathophysiologischer Zusammenhänge ist eine gerichtete Diagnostik notwendig. Erst nach Differenzierung der dominierenden Beschwerdekomponente als myogen (Myopathie), arthrogen (Arthropathie), okklusogen (Okklusopathie) und/oder Co-Morbidität, der Erkennung möglicher parafunktioneller Aktivitäten und deren Einordnung als mögliche Beschwerdetrigger oder -unterhalter können Behandlungsansätze konzipiert oder bei Nichtbehandlungsbedarf Überbehandlungen vermieden werden. Um eine Chronifizierung von Schmerzen und damit eine Verschlechterung der Prognose zu vermeiden, sollte möglichst frühzeitig eine problemorientierte und adäquate Therapie eingeleitet werden. Grundsätzlich sind bei der Behandlung der CMD weiterhin konservative und möglichst reversible Ansätze, ggf. in einem multimodalen Therapiekonzept, anzustreben. Lediglich bei arthrogenen Erkrankungen zeichnet sich ein Paradigmenwechsel hin zum frühzeitigeren Einsatz minimal-invasiver chirurgischer Maßnahmen ab.