Erschienen in:
09.12.2014 | Im Blickpunkt
Kontra PSA-Screening
verfasst von:
Peter Leiner
Erschienen in:
Uro-News
|
Ausgabe 12/2014
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Auszug
Eine Cochrane-Analyse aus dem Jahr 2013 von insgesamt fünf Studien, darunter die PLCO- und die ERSPC-Studie, hat ergeben, dass sich durch ein Prostatakrebs-Screening — und zwar populationsbasiert — weder die krebsspezifische noch die Gesamtsterberate verbessern lässt. In allen Studien wurde der PSA-Test genutzt, in manchen gemeinsam mit der digitalen rektalen Untersuchung, in einer auch mit transrektaler Ultraschalluntersuchung. Die Analyse der Daten von mehr als 320.000 Männern belegt dagegen die Nachteile des Screenings, wie Hans-Hermann Dubben vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf betont. Zu den Nachteilen rechnet er zum Beispiel unnötige Biopsien und Überbehandlungen. Zudem sei nicht auszuschließen, dass die Gesamtmortalität durch das Screening vielleicht sogar erhöht werde. Dubben geht sogar so weit zu fragen, ob angesichts der Tatsache, dass ein Schaden beim Prostatakrebsscreening evident ist und Veränderungen beim Parameter Mortalität jedoch „weder belegt noch belegbar“ sind, ein Screening auf Prostatakrebs ethisch noch vertretbar sei. …