Erschienen in:
23.03.2018 | Kontrazeption | CME
Hormonelle Kontrazeption in Risiko- und Spezialsituationen
verfasst von:
PD Dr. S. Segerer
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Schwerwiegende Komplikationen unter hormoneller Kontrazeption, z. B. venöse Thrombembolien oder ein Myokardinfarkt, betreffen überwiegend Frauen mit Risikofaktoren oder genetischer Prädisposition. Wichtig bei der Auswahl eines geeigneten Kontrazeptivums für Risikopatientinnen sind daher eine gezielte Eigen- und Familienanamnese bei Erstverordnung sowie eine allgemeine und gynäkologische Untersuchung, um mögliche Fallstricke vorab zu identifizieren. Wichtige kardiovaskuläre Risikofaktoren sind arterieller Hypertonus, Adipositas, Dyslipidämien, Rauchen und Diabetes mellitus. Bei Thrombophilien und im Falle von Systemerkrankungen wie Lupus erythematodes sollte ebenfalls ein erhöhtes Thromboserisiko berücksichtigt werden. Hilfreich bei der Entscheidung sind in der Praxis die Empfehlungen der World Health Organization, die auch die Kontrazeption in Sondersituationen abdecken. In einigen Fällen sind jedoch Einzelfallentscheidungen notwendig, ggf. auch in einem interdisziplinären Rahmen.