Erschienen in:
01.03.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Konversionsstörungen
verfasst von:
C. Fricke-Neef, Prof. Dr. C. Spitzer
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 3/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das Krankheitskonzept der „Konversionsstörung“ ist mit klassifikatorischen, diagnostischen und therapeutischen Problemen behaftet, die auf der Präsentation seelischen Leidens mittels pseudoneurologischer Symptome ohne organisches Korrelat gründen. Auch ihre nosologische Stellung in den Klassifikationssystemen der ICD-10 und dem DSM-IV ist uneinheitlich. Prävalenzraten zwischen ca. 0,3 % in der Allgemeinbevölkerung und bis zu 50 % in Risikopopulationen verweisen jedoch auf ihre große klinische Bedeutung. Realtraumatisierungen kommt eine wichtige Rolle in der Ätiopathogenese zu. Hohe Komorbiditätsraten mit anderen psychischen Störungen, die Gefahr der Chronifizierung, ein hoher sekundärer Krankheitsgewinn sowie ein somatisches Krankheitskonzept erschweren den Zugang zur Psychotherapie, die jedoch das Mittel der Wahl darstellt. Aufgrund klinischer Erfahrung und offener Studien sind sowohl psychodynamische wie kognitiv-behaviorale Therapieansätze als wirksam einzuschätzen.