Erschienen in:
01.06.2012 | Leitthema
Konzept für eine umweltepidemiologische Geburtskohorte des Bundes
verfasst von:
B. Schmidt, C. Schulz, S. Moebus, M. Seiwert, M. Kolossa-Gehring, K.-H. Jöckel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 6-7/2012
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Zusammenfassung
Das Umweltbundesamt hat zur Erforschung umweltbezogener Gesundheitsprobleme im Kindesalter die Erstellung eines Rahmenkonzeptes für eine Geburtskohortenstudie in Auftrag gegeben. Die Rekrutierung soll in mehreren Regionen des Bundesgebietes möglichst früh in der Schwangerschaft erfolgen. Damit Umwelteffekte bei geringen Expositions- und Krankheitsprävalenzen sowie Gen-Umwelt-Interaktionen detektiert werden können, ist eine Kohortengröße von 100.000 bis 200.000 Eltern und ihren Kindern angezeigt. Fünf Gesundheitsthemen wurden bei der Konzepterstellung beachtet: die neurologische Entwicklung; die reproduktive Entwicklung; geburts-/schwangerschaftsbezogene Ereignisse; Asthma, Allergien und Atemwegserkrankungen; Adipositas, Insulinresistenz und Diabetes. Darüber hinaus soll die Erhebung zusätzlicher gesundheitsbezogener Merkmale möglich sein. Die Expositionserfassung soll chemische, biologische und physikalische Faktoren einbeziehen sowie psychosoziale Einflüsse und genetische Daten berücksichtigen. Eine Probenasservierung für spätere Analysen ist vorgesehen. Die breit angelegte Geburtskohorte des Bundes soll dazu beitragen, Zusammenhänge zwischen Umweltexpositionen und Gesundheitsmerkmalen im Lebensverlauf zu ermitteln, um daraus umwelt- und gesundheitspolitische Strategien ableiten zu können.