01.12.2015 | Schwerpunktthema: Mikrozephalie
Kopfumfang bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland
Erschienen in: medizinische genetik | Ausgabe 4/2015
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Der Kopfumfang zählt zu den wichtigsten anthropometrischen Messgrößen, die im Kindes- und Jugendalter untersucht werden, um frühzeitig Hinweise auf eine abweichende Entwicklung des Gehirns zu geben. Vom Robert Koch-Institut wurde von 2003 bis 2006 die „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS)“ durchgeführt. Der Kopfumfang wurde bei über 17.000 Kindern und Jugendlichen standardisiert gemessen und geschlechtsspezifische Perzentilkurven, die in diesem Beitrag vorgestellt werden, mit statistischen Analyseverfahren modelliert. Über den gesamten Altersbereich zeigt sich, dass Jungen einen größeren Kopfumfang haben als Mädchen. Das Kopfwachstum ist im ersten Lebensjahr am stärksten und nimmt dann deutlich ab. Erst vor der Pubertät nimmt das jährliche Wachstum wieder zu. Im Alter von 16 Jahren ist das Kopfwachstum bei Mädchen beendet, während es bei Jungen noch bis zum Ende des beobachteten Altersbereichs (18. Lebensjahr) zunimmt. Der mediane Kopfumfang beträgt zu diesem Zeitpunkt bei Mädchen 55 cm und bei Jungen 57 cm. Mit der KiGGS-Studie stehen valide Daten zur Bewertung des Kopfumfangs von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zur Verfügung. Neben den tabellierten Perzentilen kann auch jedes weitere relevante Perzentil für den gesamten Bereich des Kindes- und Jugendalters berechnet werden.
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