Erschienen in:
19.10.2017 | Koronare Herzerkrankung | Schwerpunkt: Psychokardiologie - Originalien
Ganzheitliche Langzeitbehandlung bei koronarer Herzkrankheit durch Team Care
Machbarkeit im Rahmen des deutschen Gesundheitssystems
verfasst von:
Stella V. Fangauf, M.Sc., Christoph Herrmann-Lingen, Birgit Herbeck Belnap
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Koronare Herzkrankheiten (KHK) erfordern ein hohes Maß an Selbstfürsorge und Lebensstiländerungen von Patienten, die bei der Umsetzung in den Alltag kaum unterstützt werden. Erschwerend leiden KHK-Patienten häufig nicht nur unter den körperlichen Folgen ihrer Erkrankung, sondern auch unter komorbiden psychischen Belastungen und Störungen (z. B. Depression). Die hausärztliche Routineversorgung hat jedoch überwiegend die somatischen Risikofaktoren im Blick. Allerdings bewirkte die alleinige Behandlung der psychischen Störung in Studien auch keine Besserung der KHK. Die in den USA konzipierte kollaborative Behandlung, Team Care, stellt Patienten und behandelnden Ärzten einen nichtärztlichen Behandlungsassistenten an die Seite, der von einem Expertenteam supervidiert wird und Ärzte sowie Patienten bei der Reduktion sowohl somatischer als auch psychischer Risikofaktoren unterstützt. Konkrete Ziele zur Lebensstiländerung werden gemeinsam erarbeitet, durch aktiven, langfristigen Kontakt zwischen Patient und Behandlungsassistent in den Alltag integriert und der Verlauf der Erkrankung regelmäßig überprüft. Es werden Ergebnisse U.S.-amerikanischer Studien und einer deutschen randomisierten kontrollierten Pilotstudie zu Team Care in Bezug auf das deutsche Gesundheitssystem diskutiert und gezeigt, dass Team Care auch deutsche KHK-Patienten effektiv bei der Minimierung kardialer und psychischer Risikofaktoren unterstützen kann sowie von Patienten und Ärzten gut akzeptiert wird.