Fette
In einer kürzlich veröffentlichten Metaanalyse von Zhu et al. [
35] wurde anhand von 63 Studien dem Zusammenhang zwischen dem Gesamtfettgehalt, Gehalt an gesättigten Fettsäuren, einfach ungesättigten Fettsäuren, mehrfach ungesättigten Fettsäuren und trans-Fettsäuren der Nahrung und dem Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung nachgegangen. Zu den Auswirkungen des Gesamtfettgehalts lagen 45 Studien vor. Für die höchste Fettzufuhr konnte im Vergleich zur niedrigsten Fettzufuhr kein erhöhtes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung festgestellt werden (Hazard Ratio [HR] = 0,97; 95 % Konfidenzintervall [KI] 0,93–1,01;
p = 0,319). Gleiches galt für den Gehalt der Nahrung an gesättigten Fettsäuren (HR = 0,97; 95 % KI 0,93–1,02;
p = 0,777) und einfach ungesättigten Fettsäuren (HR = 0,97; 95 % KI 0,93–1,01;
p = 0,154). Bei mehrfach ungesättigten Fettsäuren zeigte sich ebenfalls kein erhöhtes Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung (HR = 0,97; 95 % KI 0,93–1,004;
p = 0,088). Im Gegensatz dazu konnte sogar in einer Untergruppenanalyse mit einem Follow-up von 10 Jahren ein umgekehrter Zusammenhang zwischen dem Auftreten einer Herz-Kreislauf-Erkrankung und dem Gehalt der Ernährung an mehrfach ungesättigten Fettsäuren festgestellt werden (HR = 0,95; 95 % KI 0.91–0,99). Lediglich ein erhöhter Gehalt von trans-Fettsäuren zeigte in 25 untersuchten Studien ein erhöhtes Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung (HR = 1,14; 95 % KI 1,08–1,21;
p = 0,330), jedoch war auch dieses Ergebnis nicht signifikant.
Eine weitere Metaanalyse [
8] untersuchte ebenfalls die Auswirkungen des Nahrungsgehaltes an gesättigten und trans-Fettsäuren und brachte im Allgemeinen die gleichen Ergebnisse. In die systematische Analyse wurden Studien mit den Endpunkten Gesamtmortalität und Sterblichkeit assoziiert mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, KHK, ischämischer Schlaganfall und Typ-2-Diabetes eingeschlossen. Für die gesättigten Fettsäuren waren dies 41 Kohortenstudien, die zwischen 1981 und 2014 veröffentlicht wurden. Ein vermehrter Verzehr gesättigter Fettsäuren zeigte keinen Zusammenhang mit einem höheren Risiko für alle oben genannten Endpunkte. Für das jeweilige relative Risiko (RR) ergaben sich folgende Werte: Gesamtmortalität RR = 0,99; 95 % KI 0,91–1,09;
p = 0,91; Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen RR = 0,97; 95 % KI 0,84–1,12;
p = 0,69; Sterblichkeit durch KHK RR = 1,15; 95 % KI 0,97–1,36;
p = 0,10; Sterblichkeit durch ischämischen Schlaganfall RR = 1,02; 95 % KI 0,90–1,15;
p = 0,79; Sterblichkeit durch Typ-2-Diabetes RR = 0,95; 95 % KI 0,88–1,03;
p = 0,20.
Die Auswirkungen eines vermehrten Verzehrs von trans-Fettsäuren wurden in 20 Studien, veröffentlicht zwischen 1996 und 2015, überprüft. Dabei fanden sich eine höhere Gesamtmortalität (RR = 1,34; 95 % KI 1,16–1,56; p < 0,001) und Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (RR = 1,28; 95 % KI 1,09–1,50; p = 0,003). Ein erhöhtes Risiko für die Sterblichkeit durch einen ischämischen Schlaganfall (RR = 1,07; 95 % KI 0,88–1,28; p = 0,50) oder Typ-2-Diabetes (RR = 1,10; 0,95–1,27; p = 0,21) konnte nicht festgestellt werden.
Das Ziel einer Metaanalyse von Schwingshackl und Hoffmann aus dem Jahr 2014 [
22] war es, die Auswirkungen eines hohen Verzehrs von einfach ungesättigten Fettsäuren zu ermitteln. Die Analyse bezog sich auf 32 Studien, die mindestens einen der folgenden Endpunkte beinhalteten: Gesamtmortalität, Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kardiovaskuläre Ereignisse (z. B. Myokardinfarkt), Auftreten einer KHK oder Schlaganfall. Ein hoher Verzehr von einfach ungesättigten Fettsäuren ergab ein signifikant verringertes Risiko für die Gesamtmortalität (RR = 0,89; 95 % KI 0,83–0,96;
p = 0,001), für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (RR = 0,88; 95 % KI 0,80–0,96;
p = 0,004), für das Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse (RR = 0,91; 95 % 0,86–0,96;
p = 0,001) und für das Auftreten eines Schlaganfalls (RR = 0,83; 95 % KI 0,71–0,97;
p = 0,02). Mithilfe einer Subgruppenanalyse untersuchten die Autoren die Auswirkungen der verschiedenen einfach ungesättigten Fettsäuren. Dabei wurde deutlich, dass die risikominimierenden Eigenschaften lediglich dem Olivenöl zuzuschreiben sind. Eine Untergruppe mit verstärktem Verzehr von sowohl tierischen als auch pflanzlichen einfach ungesättigten Fettsäuren zeigte keine signifikante Risikominimierung. Die möglichen kardioprotektiven Eigenschaften einfach ungesättigter Fettsäuren sind demnach von ihrer Herkunft abhängig.
Kohlenhydrate
Im Jahr 2013 veröffentlichten Noto et al. [
18] eine Metaanalyse zu den Auswirkungen einer Diät mit niedrigem Kohlenhydratanteil („low-carbohydrate“) auf die Gesamtmortalität, das Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die hierdurch bedingte Sterblichkeit. Neun Studien wurden in die Analyse eingeschlossen. Der Verzehr von Kohlenhydraten wurde entweder mithilfe des „low-carbohydrate-score“ (LCS) oder mit dem LC-HP-score („low-carbohydrate-high-protein-score“) bestimmt. Es fanden sich für beide Methoden ähnliche Ergebnisse. Das RR der Gesamtmortalität betrug für Studien mit dem LCS 1,31 (95 % KI 1,07–1,59;
p = 0,007) und für Studien, die den LC-HP-Score verwendeten, 1,30 (95 % KI 1,01–1,68;
p = 0.04). Eine Ernährung mit geringerem Kohlenhydratanteil zeigte somit eine höhere Gesamtmortalität. Im Gegensatz dazu ergab sich kein signifikant erhöhtes Risiko sowohl für die Inzidenz als auch für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (LCS: RR = 0,98; 95 % KI 0,78–1,24;
p = 0,87; RR = 1,10; 95 % KI 0,98–1,24;
p = 0,12).
Mineralien
Taylor et al. [
28] machten es sich zur Aufgabe, in einer Metaanalyse die Auswirkungen eines reduzierten Salzkonsums auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu untersuchen. Es wurden sieben Studien in die Analyse eingeschlossen. Bei zwei Studien handelte es sich um Probanden mit Hypertonus, drei Studien befassten sich mit normotonen Probanden, eine Studie zeigte eine gemischte Population und die letzte Studie untersuchte Probanden mit Herzinsuffizienz. Die Metaanalyse befasste sich demnach sowohl mit der Primärprävention als auch der Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das RR wurde für die Gesamtmortalität und die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestimmt. Eine Salzreduktion führte zu keiner signifikanten Änderung der Gesamtmortalität sowohl bei Probanden mit normotonem Blutdruck (RR = 0,90; 95 % KI 0,58–1,40;
p = 1,00) als auch bei Probanden mit Hypertonus (RR = 0,96; 95 % KI 0,83–1,11;
p = 0,92). Das gleiche Bild ergab sich für die Auswirkungen einer Salzreduzierung auf die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei reduziertem Salzkonsum und normotonem Blutdruck der Probanden fanden die Studien ein RR von 0,71 mit 95 % KI 0,42–1,20 und
p = 0,10, bei erhöhtem Blutdruck der Probanden ein RR von 0,84 mit einem 95 % KI von 0,57–1,23 (
p = 0,53). Diese Ergebnisse der Metaanalyse lassen zwar einen positiven Effekt der Salzreduktion vermuten, jedoch waren die Gruppenunterschiede nicht signifikant. Die Durchführung weiterer Analysen wäre wünschenswert.
Obst und Gemüse
Wang et al. [
32] untersuchten in einer Metaanalyse die Auswirkungen eines gesteigerten Verzehrs von Obst und Gemüse auf die Gesamtmortalität sowie die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es wurden 16 Kohortenstudien in die Analyse eingeschlossen. Bei einer Steigerung des Verzehrs von je einer Portion Obst und Gemüse (80 g) ergab sich eine Hazard Ratio (HR) für die Gesamtmortalität von 0,95 (95 % KI 0,92–0,98;
p = 0,001). Dabei war die Risikominimierung bis zu 4 Portionen abhängig von der Menge des Verzehrs von Obst und Gemüse. Ab einem Verzehr von 5 Portionen konnte keine Reduzierung der Gesamtmortalität mehr festgestellt werden. Im Vergleich zu Personen, die kein Obst oder Gemüse zu sich nehmen, wurden folgende HR der Gesamtmortalität gefunden (
p = 0,01): 1 Portion/Tag 0,92; 95 % KI 0,90–0,95; 2 Portionen/Tag 0,85; 95 % KI 0,81–0,90; 3 Portionen/Tag 0,79; 95 % KI 0,73–0,86; 4 Portionen/Tag 0,76; 95 % KI 0,69–0,83; 5 und mehr Portionen/Tag 0,74; 95 % KI 0,65–0,82. Ein gesteigerter Verzehr von Obst und Gemüse brachte pro Portion ein um 4 % reduziertes Risiko für die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HR = 0,96; 95 % KI 0,92–0,99;
p = 0,02). Für den isolierten gesteigerten Verzehr von Obst wurde eine Risikominimierung von 5 % (HR = 0,95; 95 % KI 0,91–1,00;
p = 0,03), von Gemüse ein verringertes Risiko von 4 % (HR = 0,96; 95 % KI 0,93–0,99;
p = 0,01) angegeben. Bereits 2006 hatten Dauchet et al. eine Metaanalyse mit ähnlichen Ergebnissen publiziert [
7].
Die Auswirkungen des Verzehrs von Obst und Gemüse auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein und für die KHK speziell wurden des Weiteren von Aune et al. [
3] in einer Metaanalyse überprüft. In die Analyse wurden 64 bzw. 66 Kohortenstudien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und zur KHK eingeschlossen. Die Autoren berechneten zum einen das RR für den Verzehr von 200 g Obst und Gemüse/Tag, zusätzlich identifizierten sie mithilfe einer Dosis-Wirkungs-Analyse die Menge, bei der die stärkste Risikominimierung zu beobachten war. Der Verzehr von 200 g Obst am Tag konnte sowohl das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung als auch einer KHK signifikant reduzieren. Für den Verzehr von 200 g Gemüse am Tag konnte lediglich für die KHK eine signifikante Risikominimierung festgestellt werden (Tab.
2). Die größte Risikominimierung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und eine KHK lag bei einem Verzehr von 800 g Obst bzw. 600 g Gemüse vor (Tab.
3).
Tab. 2
Auswirkungen des Verzehrs von 200 g/Tag Obst und Gemüse auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK), mit Angabe des relativen Risikos (RR) und des Konfidenzintervalls (KI). Metaanalyse von Aune et al. [
3]
Obst und Gemüse | 0,92; 0,90–0,95 (0,13) | 0,92; 0,90–0,94 (0,96) |
Obst | 0,87; 0,82–0,92 (< 0,0001) | 0,90; 0,86–0,94 (0,01) |
Gemüse | 0,90; 0,87–0,93 (0,33) | 0,84; 0,79–0,90 (< 0,0001) |
Tab. 3
Menge an Obst und Gemüse/Tag, mit der die maximale Risikominimierung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK) erreicht wird, mit Angabe des relativen Risikos (RR) und des Konfidenzintervalls (KI). Metaanalyse von Aune et al. [
3]
Obst und Gemüse | 800 g/Tag 0,72; 0,68–0,76 (< 0,0001) | 800 g/Tag 0,73; 0,71–0,76 (0,30) |
Obst | 800 g/Tag 0,73; 0,67–0,80 (< 0,0001) | 800 g/Tag 0,79; 0,70–0,90 (< 0,0001) |
Gemüse | 600 g/Tag 0,72; 0,68–0,76 (0,04) | 600 g/Tag 0,70; 0,65–0,74 (< 0,0001) |
Nüsse
Die Auswirkungen eines Verzehrs von Nüssen auf u. a. das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchten Aune et al. [
2] in einer Metaanalyse. Es wurden 20 Studien in die Analyse eingeschlossen. Für die KHK ergab der höchste Konsum im Vergleich zum niedrigsten eine Risikominimierung um 24 % (RR = 0,76; 95 % KI 0,69–0,84;
p = 0,06). Die Steigerung des Verzehrs um 1 Portion/Tag (28 g) zeigte ein RR = 0,71 (95 % KI 0,63–0,80;
p = 0,04). Das reduzierte Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wurde speziell in der Unterscheidung zwischen Erdnüssen und anderen Nüssen („tree nuts“) deutlich. Dabei brachten Erdnüsse sowohl beim höchsten Verzehr (RR = 0,76; 95 % KI 0,69–0,82;
p = 0,65) als auch bei einem gesteigerten Verzehr um 10 g/Tag (RR = 0,69; 95 % KI 0,57–0,84;
p = 0,12) eine größere Risikominimierung als die restlichen Nüsse (RR = 0,79; 95 % KI 0,68–0,92;
p = 0,25; RR = 0,73; 95 % KI 0,63–0,85; 0,44), jedoch erwiesen sich diese Unterschiede als nicht signifikant. Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zeigten die Studien grundsätzlich ähnliche Ergebnisse, mit einem verringerten Risiko bei gesteigertem Nussverzehr.
Eine weitere Metaanalyse, welche die Risikominimierung für eine KHK durch den Verzehr von Nüssen bestätigte, wurde von Luo et al. [
16] erstellt. Es wurden 18 Studien in die Analyse eingeschlossen. Der höchste Verzehr von Nüssen ergab ein reduziertes RR von 0,66 (95 % KI 0,55–0,78;
p = 0,02) für das Auftreten einer KHK. Ähnliche Ergebnisse berichteten Becerra-Tomás et al. [
4]. Es wurden 19 Kohortenstudien in die Analyse aufgenommen. Als Studienendpunkte unterschieden die Autoren zwischen der Inzidenz und Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der KHK. Für den höchsten Verzehr von Nüssen ergaben sich die in Tab.
5 dargestellten Ergebnisse.
Tab. 5
Relatives Risiko (RR) für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronare Herzkrankheit (KHK) bei niedrigstem und höchstem Verzehr von Nüssen, mit Angabe des relativen Risikos (RR) und des Konfidenzintervalls (KI). Metaanalyse von Becerra-Tomás et al. [
4]
Inzidenz Herz-Kreislauf-Erkrankungen | 0,85 (0,80–0,91; p = 0,81; n. s.) |
Mortalität Herz-Kreislauf-Erkrankungen | 0,77 (0,72–0,82; p = 0,42; n. s.) |
Inzidenz KHK | 0,82 (0,69–0,96; p < 0,01) |
Mortalität KHK | 0,76 (0,67–0,86; p = 0,04) |
Fleisch
Die Folgen eines hohen Verzehrs von rotem und verarbeitetem Fleisch auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchten Zeraatkar et al. [
34] in einer kürzlich veröffentlichen Metaanalyse. Sie schlossen 61 Artikel von 55 verschiedenen Kohorten in ihre Analyse ein. Bei einer Reduktion des Verzehrs von unverarbeitetem rotem Fleisch auf 3 Portionen (1 Portion = 120 g) pro Woche konnte eine geringe Reduzierung des Sterblichkeitsrisikos durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen festgestellt werden (RR = 0,90; 95 % KI 0,88–0,91). Gleiches galt für die Reduktion des Verzehrs von verarbeitetem Fleisch auf 3 Portionen (1 Portion = 50 g) pro Woche (RR = 0,90; 95 % KI 0,84–0,97). Die Evidenz der Ergebnisse war aber nur gering.
Vermooij et al. [
31] untersuchten ebenfalls die Auswirkungen des Verzehrs von rotem bzw. verarbeitetem Fleisch. Dabei konzentrierten sie sich sowohl auf die Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch auf die Gesamtmortalität. In ihre Metaanalyse gingen 105 Artikel über insgesamt 70 verschiedene Kohorten ein. Eine Reduktion des Verzehrs von rotem/verarbeitetem Fleisch ergab ein leicht reduziertes Risiko der Gesamtmortalität (RR = 0,87; 95 % KI 0,82–0,92). Daten für helles Fleisch lieferte die Untersuchung nicht. Die Evidenz der Ergebnisse konnte jedoch nur als sehr niedrig eingestuft werden. Ein ähnliches Bild bot sich für die Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei einem geringeren Verzehr von rotem/verarbeitetem Fleisch konnte eine leichte Reduktion des Risikos festgestellt werden (RR = 0,86; 95 % KI 0,79–0,94), aber auch nur mit sehr geringer Evidenz.
Einen Vergleich der Ernährung mit Fleisch, Fisch und der vegetarischen Ernährung bezogen auf das Risiko für eine KHK bzw. einen Schlaganfall liefert die EPIC-Oxford-Studie [
30]. Es nahmen 48.188 Probanden an der Studie teil. Über ein durchschnittliches Follow-up von 18 Jahren konnten 2820 Vorfälle einer KHK dokumentiert werden. Dabei zeigten Vegetarier und Fischesser ein um 22 % (HR = 0,78; 95 % KI 0,70–0,87;
p < 0,001) bzw. 13 % (HR = 0,87; 95 % KI 0,77–0,99;
p < 0,001) geringeres Risiko für eine KHK. Dies ist gleichzusetzen mit einer Reduktion von 10 KHK-Vorfällen bei Vegetariern in einer Population von 1000 Probanden über 10 Jahre.
Alkoholische Getränke
Ronksley et al. [
19] veröffentlichten eine Metaanalyse zu den Auswirkungen des Alkoholkonsums auf u. a. das Auftreten und die Sterblichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Vergleich von Probanden, die Alkohol zu sich nahmen, zu jenen, die keinen Alkohol tranken, zeigten sich folgende Risikominimierungen: Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen RR = 0,75; 95 % KI 0,70–0,80;
p = 0,40; Sterblichkeit durch KHK RR = 0,75; 95 % KI 0,68–0,81;
p = 0,089; Auftreten einer KHK RR = 0,71; 95 % KI 0,66–0,77;
p = 0,75. Eine zusätzliche Analyse der Alkoholmenge ergab, dass 2,5–14,9 g/Tag (1 Drink) eine schützende Wirkung auf alle untersuchten Studienendpunkte hatten (Inzidenz und Sterblichkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankung, KHK, Schlaganfall). Für die KHK zeigte sich sogar für jeglichen Alkoholkonsum von > 2,5 g/Tag ein verringertes Risiko.
Gesüßte Getränke
Den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von gesüßten Getränken und dem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersuchten Narain et al. [
17]. Dabei unterschieden sie zwischen Getränken, die Zucker enthielten, und jenen, die durch künstliche Zuckerersatzstoffe gesüßt wurden.
Sieben prospektive Kohortenstudien wurden in die Analyse eingeschlossen. Eine schrittweise Steigerung des Verzehrs von zuckergesüßten Getränken brachte ein erhöhtes Risiko für einen Myokardinfarkt von RR = 1,22; 95 % KI 1,14–1,30. Für die Verwendung von Zuckerersatzstoffen konnte dies nicht festgestellt werden. Der höchste Verzehr von gesüßten Getränken brachte im Vergleich zum niedrigsten Verzehr folgende signifikant höheren Risiken mit sich: Zucker, Myokardinfarkt RR = 1,19; 95 % KI 1,09–1,31; Zuckerersatzstoffe, vaskuläre Ereignisse RR = 1,44; 95 % KI 1,02–2,03.