Erschienen in:
29.07.2022 | Koronare Herzerkrankung | Leitthema
Sauerstoffsensitive kardiale Magnetresonanztomographie
verfasst von:
L. D. Weberling, MD, M. G. Friedrich, MD
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die sauerstoffsensitive kardiale Magnetresonanztomographie („oxygenation-sensitive cardiovascular magnetic resonance“, OS-CMR) ist eine sich aktuell etablierende Technik, die neue Perspektiven zur Darstellung der Pathophysiologie sowie der Prädiktion und Diagnose kardialer Erkrankungen erlaubt.
Ziel der Arbeit
Überblick über die Grundlagen der Technik, die bisherigen Anwendungsfelder in der Diagnostik und wie sie zukünftig helfen kann, diagnostischen Herausforderungen zu überwinden.
Material und Methoden
Darstellung, Analyse und Einordnung der bisherigen Grundlagenstudien sowie Anwendungsstudien an Tieren und Menschen.
Ergebnisse
Die OS-CMR basiert auf den paramagnetischen Eigenschaften deoxygenierten Hämoglobins, welches mit sog. T2*-sensitiven Sequenzen dargestellt wird. Das so gemessene Signal korreliert mit der Oxygenierung des Myokards und kann damit die Gefäßfunktion unter pharmakologischer Vasodilatation oder während vasoaktiver Atemmanöver (Hyperventilation, Apnoe) untersuchen. Die Verfolgung der durch diese Interventionen getriggerten Änderungen der Myokardoxygenierung und Oxygenierungsreserve unter Vasodilatation kann relevante Stenosen einer koronaren Herzerkrankung identifizieren. Weitere Anwendungen umfassen Myokarderkrankungen, mikrovaskuläre Dysfunktion oder die pulmonale Hypertonie.
Diskussion
Die OS-CMR, vor allem in Kombination mit Atemmanövern, kann ein breites Indikationsspektrum auch ohne den Einsatz von Medikamenten oder Kontrastmittel abdecken. Limitationen betreffen zum aktuellen Zeitpunkt noch eine fehlende klinisch zugelassene Automatisierung der Auswertung sowie das Fehlen standort- und scannerübergreifender Normwerte.